Lebenslang für jungen Russen Erstem Kriegsverbrecherurteil müssen viele folgen

Meinung · Ein Kriegsverbrechen bleibt ein Kriegsverbrechen, auch wenn es auf Befehl begangen wird. Diese wichtige Botschaft sendet das erste Urteil gegen einen russischen Soldaten an alle mordenden und vergewaltigenden Kameraden.

 Der angeklagte russische Soldat spricht am 23. April in Kiew in einer Verhandlungspause mit einer Übersetzerin.

Der angeklagte russische Soldat spricht am 23. April in Kiew in einer Verhandlungspause mit einer Übersetzerin.

Foto: dpa/Natacha Pisarenko

Das erste Kriegsverbrecher-Urteil in der Ukraine ist ein dringend nötiges Signal an mordende und vergewaltigende Soldaten. Es erinnert sie daran, dass sie sich auch hinter verbrecherischen Befehlen nicht verstecken können. Es setzt zugleich ein Zeichen gegen das infame Vorgehen von Kreml-Herrscher Putin, auf dem Höhepunkt des Entsetzens über massenhafte Kriegsverbrechen in Butscha das dafür verantwortliche Regiment demonstrativ auszuzeichnen, weil alle (!) „Heldentum und Tapferkeit, Entschlossenheit und Mut“ gezeigt hätten. Kriegsverbrechen gehören also ausdrücklich zu den Vorgaben aus Moskau.