Zwischenfall im Europaparlament Empörung über Hitlergruß im Hohen Haus

Straßburg/Brüssel · Mit einer eindeutigen Geste hat ein bulgarischer Nationalist in Straßburg heftigen Protest ausgelöst. Parlamentspräsidentin Roberta Metsola erklärte, ein faschistischer Gruß im Europaparlament sei inakzeptabel. Sie lässt die auf Video festgehaltene Szene nun für Sanktionen auswerten.

 Die Szene mit dem bulgarischen Abgeordneten Angel Dzhambazki während der Sitzung des Europaparlamentes am Mittwoch.

Die Szene mit dem bulgarischen Abgeordneten Angel Dzhambazki während der Sitzung des Europaparlamentes am Mittwoch.

Foto: Snapshot Videodienst Europaparlament

War es wirklich nur ein „unschuldiges Winken“, wie der Übeltäter es im Nachhinein gemeint haben will, sogar als Geste der Entschuldigung für eigene Entgleisungen? Die Welle der Empörung über den „Hitlergruß“ im Hohen Haus hat offenbar auch auf Angel Dzhambazki selbst gehörigen Eindruck gemacht, nachdem der bulgarische Nationalist im Videodienst des Europaparlamentes ziemlich eindeutig beim provozierenden Heben des rechten Armes dokumentiert worden war. Es geschah am späten Mittwochnachmittag zudem in einschlägigem Zusammenhang: Mit wildem verbalen Protest gegen die vom Gerichtshof für rechtens erklärte Absicht des Europaparlamentes, den Abbau des Rechtsstaates in Polen und Ungarn mit Geldkürzungen zu ahnden. „Es lebe Bulgarien, Ungarn, Orban, Fidesz und das Europa der Nationalstaaten“, hatte er gerufen, danach beim Verlassen des Saales den Gruß Richtung Präsidium und den liberalen Abgeordneten Sandro Gozi gezeigt.