Habeck reist nach Polen Leichtes Gepäck, schwere Last auf den Schultern

Analyse | Berlin · Wirtschaftsminister Robert Habeck lotet gemeinsam mit Polen Wege aus, um schnell unabhängig von russischem Öl zu werden. Nach einem Treffen mit seiner polnischen Amtskollegin Anna Moskwa gibt sich Habeck zuversichtlich: Ein Embargo sei für Deutschland „handhabbar“ geworden. Doch bei einem sofortigen Lieferstopp schließt er Engpässe, Ausfälle und höhere Preise auch nicht aus.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) besuchte am Dienstag die polnische Klima- und Umweltministerin Anna Moskwa in Warschau, um über neue Lieferwege für Öl zu beraten.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) besuchte am Dienstag die polnische Klima- und Umweltministerin Anna Moskwa in Warschau, um über neue Lieferwege für Öl zu beraten.

Foto: dpa/Marcin Obara

Robert Habeck reist mit leichtem Gepäck. Der Wirtschaftsminister hat eine kleine Tasche über die Schulter gehängt, als er am Dienstag in Berlin in die Regierungsmaschine steigt. Zieldestination Warschau. Mittags hin, spätnachmittags zurück. Es ist ein kurzer Abstecher zu seiner polnischen Amtskollegin, Klima- und Umweltministerin Anna Moskwa. Deutschland und Polen verfolgen beide das Ziel, schnell unabhängig von russischem Öl zu werden. Immerhin eine geteilte Mission, die Reise steht unter keinen schlechten Vorzeichen. Damit Deutschland allerdings vollständig auf russische Importe verzichten kann, ist es auf Polen angewiesen. Der Grünen-Politiker will das Nachbarland dafür gewinnen, mehr Öl über den Hafen in Danzig nach Deutschland zu liefern. Es geht um nichts weniger als die Energiesicherheit in Deutschland. Diese Verantwortung lastet auf Habecks Schultern.