Wetter Hochwasser am Wochenende: Kreuzfahrtschiff steckt fest

Trier · Ein kurzfristiger Wintereinbruch sorgte für Staus auf der Autobahn, wegen Hochwassers musste ein Campingplatz geräumt werden, in Trier ist eine Schiffanlegestelle überflutet

Region (hpl/red) 102 Passagiere und rund 50 Besatzungsmitglieder sitzen am Sonntag auf dem Flusskreuzfahrtschiff „Viking“ am Zurlaubener Ufer in Trier fest, sagt Ernst Mettlach, Pressesprecher der Stadt. Unter den Passagieren seien überwiegend ältere Menschen, erklärt er. Da die Schiffsanlegestelle durch das Moselhochwasser überflutet ist, könnten die Passagiere das Schiff nicht verlassen – und bei einem Notfall könnten Rettungskräfte auch nicht an Bord gelangen. Auch ein anderer Schiffsanleger kommt nicht infrage, denn die Schifffahrt auf der Mosel war am Sonntag noch wegen des Hochwassers eingestellt.

„Gemeinsam mit der Trierer Feuerwehr und der Wasserschutzpolizei haben wir heute eine Besichtigung gemacht“, sagt Mettlach. Ziel war es, zu erkunden, wie geholfen werden kann, falls es nötig sein sollte. Eine pauschale Antwort auf diese Frage sei allerdings nicht möglich, so Mettlach weiter: „Das kommt auf die Art des Einsatzes an, wie viele Rettungskräfte an Bord müssen, ob Menschen von Bord geholt werden müssen und wie der Pegel steht“, so Mettlach weiter.

So sei man zu dem Schluss gekommen, dass man mit Hilfe des Feuerwehr-Bootes oder einer Drehleiter im Notfall helfen könne, sagt er. Sobald es möglich ist, wolle man aber zusehen, dass das Schiff einen anderen Anleger anfährt - beispielsweise im Trierer Hafen. Erst bei einem Pegel von 6,95 Metern sei die Schifffahrt auf der Mosel wieder möglich. Dann komme es aber darauf an, ob das Schiff unter den Brücken hindurch passe.

Wegen starker Regenfälle in der vergangenen Woche war die Mosel am Wochenende stark angestiegen. Bereits am Samstagmittag überschritt sie die Meldehöhe von 6,50 Metern und stieg am Sonntagnachmittag auf 7,10 Meter. Für Montag prognostiziert das Hochwassermeldezentrum Rheinland-Pfalz wieder fallende Pegel. Unter anderem wurde deshalb auch die L 48 zwischen Leiwen Richtung Neumagen-Dhron gesperrt. Der am Moselufer liegende Campingplatz in Klüsserath musste geräumt werden.

Zeitgleich gab es in der Nacht auf Samstag mehrere Einsätze wegen starken Schneefalls, vor allem in der Region Hunsrück, Hochwald in Richtung Saarland. An den Steigungsstrecken der A 1 und A 63, ebenso an der B 327 und B 269 bleiben nach Polizeiangaben mehrere LKW stecken oder stellten sich quer. Bei Morbach rutschte ein Autotransporter in den Graben. Es habe in der Nacht mehrere Unfälle gegeben, dabei sei es bei Blechschäden geblieben, verletzt worden sei niemand.

Für das Wetter prognostiziert TV- Wetterexperte Dominik Jung einen Wechsel: Ab Montag soll trockeneres Wetter aufziehen. Es soll auch wärmer werden: Bis 23 Grad seien dann am Rhein möglich. Ob sich das warme Wetter allerdings bis Ostern hält, dürfe bezweifelt werden. „Aktuell rechnet der neueste Prognoselauf vom US-Wettermodell NOAA sogar an Ostern schon wieder mit Schneeflocken. Das wird auf jeden Fall noch sehr spannend werden“ erklärt TV-Meteorologe Dominik Jung.

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