IW-Studie zum Ausbildungsmarkt Junge Fleischverkäufer, Klempner und Betonbauer verzweifelt gesucht

Exklusiv | Berlin · Obwohl Unternehmen immer stärker unter Fachkräftemangel leiden, bleiben bis zu 40 Prozent aller Ausbildungsstellen unbesetzt, heißt es in einer unveröffentlichten Studie. Besonders schmerzt der Nachwuchsmangel bei Metzgern, Klempnern und Betonbauern. Jugendliche sollten viel intensiver auf die Engpassberufe aufmerksam gemacht werden, fordert das Institut der Wirtschaft.

 Lehrmeister und Lehrling in der Fleischerei Bröder in Emmerich am Rhein mit Auszeichnungen: Viele Fleischhändler haben weniger Glück und finden einfach keinen Nachwuchs mehr.

Lehrmeister und Lehrling in der Fleischerei Bröder in Emmerich am Rhein mit Auszeichnungen: Viele Fleischhändler haben weniger Glück und finden einfach keinen Nachwuchs mehr.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Trotz des zunehmenden Fachkräftemangels bleiben nach einer noch unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) jährlich bis zu 40 Prozent der Ausbildungsstellen unbesetzt. Offiziell hätten 2021 gut 63.000 Ausbildungsplätze oder knapp zwölf Prozent aller Stellen nicht mit jungen Menschen besetzt werden können. „Werden aber auch diejenigen Stellen betrachtet, die aus vielfältigen Gründen nicht bei den Arbeitsagenturen gemeldet werden, liegt dieser Anteil deutlich höher bei knapp 40 Prozent“, schreibt das arbeitgebernahe Institut in der Studie. Der Fachkräftemangel sei daher in Teilen „hausgemacht“, warnt das IW. Berufsberater werden aufgefordert, Jugendliche noch stärker auf die Engpassberufe aufmerksam zu machen. Zudem müssten die Bewerber mobiler werden.