Ukraine-Krieg überschattet IWF-Frühjahrstagung in Washington Lindner warnt vor weltweiter Schuldenkrise, Hungersnöten und Stagflation

Washington · Der Ukraine-Krieg überschattet die erste USA-Reise des Bundesfinanzministers: Der russische Angriffskrieg habe die Welt für immer grundlegend verändert, sagt Christian Lindner bei der Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der G20-Staaten in Washington. Globale Schuldenkrise, Stagflation und Hungersnöte müssten jetzt von der Staatengemeinschaft gemeinsam verhindert und Russland dafür klar und deutlich geächtet werden.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP).

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP).

Foto: dpa/Fabian Sommer

Die internationale Lage ist ernst, so ernst, dass Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sein Statement am Mittwochmorgen in Washington mit drastischen Sätzen beginnt. Es gebe Jahre, in denen es nicht zu großen Veränderungen komme, „und es gibt Wochen, die Dekaden prägen“, sagt Lindner im Kennedy Ballroom des Fairmont Hotels. In einer solchen Situation befinde sich die Welt jetzt: Der russische Angriffskrieg in der Ukraine verändere alles, was wir kannten, die „geo- und makropolitischen Umfelder“ auch Deutschlands seien künftig grundlegend andere. Globale Schuldenkrise, Stagflation, die gefährliche Kombination aus Stagnation und Inflation, oder sogar Hyperinflation und Rezession – all das sind Szenarien, die für Lindner jetzt nicht mehr undenkbar sind.