Amtshilfe der Bundeswehr Luftwaffe plant an diesem Freitag weitere Verlegung von Corona-Patienten

Berlin · Wegen überlasteter Krankenhäuser soll die Luftwaffe erneut Corona-Patienten vom bayerischen Memmingen nach Paderborn fliegen. Es wäre der vierte Flug, mit dem die Bundeswehr Unterstützung in besonders betroffenen Regionen bietet. Die Kosten pro Flug sind enorm.

 Ein Corona-Patient wird am 1. Dezember auf dem Flughafen Dresden International von medizinischen Fachpersonal der Bundeswehr in ein Flugzeug vom Typ A310 MedEvac der Luftwaffe befördert.

 Ein Corona-Patient wird am 1. Dezember auf dem Flughafen Dresden International von medizinischen Fachpersonal der Bundeswehr in ein Flugzeug vom Typ A310 MedEvac der Luftwaffe befördert.

Foto: dpa/Robert Michael

Erneut soll eine Bundeswehr-Maschine vom Typ A310 MedEvac an diesem Freitag schwer erkrankte Corona-Patienten von Memmingen in Bayern ins nordrhein-westfälische Paderborn verlegen. Das teilte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums auf Anfrage mit. Wie viele Patienten bei dem geplanten Flug an Bord sein werden, war noch unklar.

Es wäre der vierte Flug der Luftwaffe im Rahmen der sogenannten Operation Kleeblatt. In der vergangenen Woche war das bundesweite Kleeblatt-Konzept zur strategischen Verlegung von Intensivpatienten in weniger belastete Bundesländer aktiviert worden. Das Konzept soll verhindern, dass dringend behandlungsbedürftige Patienten wegen Überlastung der Intensivmedizin in einem Bundesland nur noch unzureichend oder gar nicht mehr versorgt werden können.

Bislang fanden drei Flüge statt: Am 26. November transportierte das speziell ausgerüstete Flugzeug sechs Patienten von Memmingen nach Münster, am 28. November verlegte die Luftwaffe fünf Corona-Erkrankte von München nach Hamburg und am vergangenen Mittwoch wurden sechs Patienten aus Dresden nach Köln geflogen.

Bis zu sechs Patienten finden in einem Airbus A310 MedEvac Platz. Die Kosten pro Flugstunde belaufen sich nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums auf rund 26.000 Euro. Die tatsächlichen Kosten, die vom Haushalt des Verteidigungsressorts getragen werden, sind jedoch höher. Das Bundeskabinett hatte im Frühjahr beschlossen, dass die Amtshilfe der Bundeswehr in der Corona-Krise nicht erstattet werden muss. Neben dem A310, einer fliegenden Intensivstation, hält die Luftwaffe im Rahmen der Kleeblatt-Operation auch das Überwachungsflugzeug A319OH bereit. Darin waren zwei Plätze zur Intensivbehandlung eingebaut worden. In Wunstorf (Niedersachsen) ist zudem noch ein A400M MedEvac stationiert.

(jd/dpa)
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