Der Fußabdruck des Militärs Was der Krieg mit dem Klima macht

Brüssel · Tote, Verletzte, Verbrechen und Zerstörungen sind die sichtbaren Zeichen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Das brutale Vorgehen Putins hat die Klimapolitik in den Hintergrund treten lassen. Der Krieg verstärkt aber auch diese Krise. Und zwar sehr konkret.

Brennende Fahrzeuge nach einem Rakteneinschlag in einem Öldepot bei Makijiwka im Osten der Ukraine.

Brennende Fahrzeuge nach einem Rakteneinschlag in einem Öldepot bei Makijiwka im Osten der Ukraine.

Foto: dpa/Uncredited

Schon in Friedenszeiten belastet eine Supermacht nur mit ihrem Militärbetrieb das Klima so stark wie ein ganzes Land. Wäre das Pentagon ein Staat, läge es unter den Ländern mit dem höchsten CO2-Ausstoß auf Platz 55. Und das nur durch den militärischen Grundbetrieb. Militärs im Einsatz belasten das Klima um ein Vielfaches mehr. Ein russischer Kampfpanzer verbraucht auf hundert Kilometer über 250 Liter Sprit, ein Kampfjet pro Minute über 200 Liter Kerosin. Und wenn sie dann Wohngebäude in Schutt und Asche legen, töten und verletzen sie nicht nur viele Menschen, sie schädigen durch giftigen Feinstaub viele weitere, verseuchen die Böden und das Trinkwasser, belasten die direkte Umwelt auf Jahre und Jahrzehnte. Der Krieg ist auch ein Klimakiller. Aber: Bei allen Berechnungen zur Rettung des Planeten bleibt das Militärische bislang außen vor.