Bundesweites Flughafen-Chaos Jetzt spricht ein Pilot – „Es wird bis ans Limit geplant“

Düsseldorf · Die Situation an den Flughäfen sorgt nicht nur bei Passagieren für Frust, sondern auch in den Cockpits. Ein Pilot spricht darüber, wie Berufs- und Privatleben darunter leiden. Hoffnung auf Besserung sieht er kaum.

 Auch für Piloten sind die teils chaotischen Zustände in den Flughäfen eine schwere Belastung.

Auch für Piloten sind die teils chaotischen Zustände in den Flughäfen eine schwere Belastung.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Gestrichene Flüge, lange Schlangen beim Check-in und vor der Sicherheitskontrolle, frustrierte Passagiere: Thomas Koch (Name geändert) bekommt die teils chaotischen Zustände an den deutschen Flughäfen fast täglich zu spüren. Der 47-Jährige ist Pilot bei einer deutschen Airline und fliegt häufig Urlauber zu ihrem Ferienziel. Oft leider mit erheblicher Verspätung, wie er am Telefon erzählt. „Neulich bin ich in Frankfurt um das Flugzeug herumgelaufen, und die Lademeisterin fragt mich: Habt ihr keine Passagiere heute?“, sagt Koch. „Ich antworte: Doch, bei mir auf dem Zettel stehen 187 Fluggäste. Darauf entgegnet sie, in ihrem Computersystem seien keine Koffer vermerkt. Bei der Abfertigung hieß es dann auf Anfrage: Zu wenig Personal beim Check-in, deshalb gibt es noch keine Koffer für den Flug. Das Resultat waren am Ende zwei Stunden Verspätung.“