Coronavirus Bleibt die Corona-Lage in der Region stabil?

Trier · Seit gestern sind wieder alle Geschäfte in Rheinland-Pfalz geöffnet. Auch dürfen sich wieder mehr Menschen in der Öffentlichkeit treffen. Bund und Länder haben sich vergangene Woche darauf verständigt, dass überall dort, wo die Sieben-Tage-Inzidenz stabil, also drei Tage in Folge, unter 50 liegt, der Handel wieder öffnen darf.

Wenn die Zahl der Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen auf unter 35 sinkt, sind weitere Lockerungen möglich.

Seit über einer Woche unterschreitet die Inzidenz in Rheinland-Pfalz täglich den Grenzwert von 50. Allerdings bewegt er sich auch nicht deutlich nach unten, er pendelt zwischen 43 und 47. In der Region liegen die Stadt Trier und alle Landkreise unter einer Inzidenz von 30. In der Vulkaneifel war der Wert gestern am Sonntag  über 50 geklettert, lag gestern aber wieder bei 49,5.

Die Inzidenz für das Land und die einzelnen Kreise und Städte werden vom Landesuntersuchungsamt (Lua) errechnet. Alle 24 Gesundheitsämter in Rheinland-Pfalz melden jeden Tag alle Covid-Fälle ans Lua. Die Sieben-Tage-Inzidenz errechnet sich aus der Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage sowie der Einwohnerzahl der Stadt oder des Kreises. Die Zahl der Neuinfektionen wird addiert, den Wert teilt man durch die Einwohnerzahl einer Stadt oder eines Kreises und multipliziert das Ergebnis mit 100 000.

Seit Wochen wird von Wissenschaftlern und auch von Politikern wie dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach vor einer dritten Welle und einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen und damit auch der Inzidenz gewarnt. Auch Wissenschaftler der Uni Koblenz um den Mathematiker Thomas Götz haben errechnet, dass selbst ohne Lockerungen und bei der Fortführung des bisherigen Lockdowns die Inzidenz weiter steigen wird. Als Grund nennen sie die Ausbreitung der ansteckenderen britischen Virusmutation. In ihrer Simulation sind die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass diese Variante des Coronavirus mittlerweile 40 Prozent der Fälle ausmacht und dass sie 50 Prozent ansteckender ist. Die Experten kommen zum Schluss, dass in absehbarer Zeit eine Inzidenz von 35 nicht erreicht werden kann. Allerdings haben sie dabei noch nicht die Auswirkungen der Impfungen berücksichtigt.

Auch der Covid-Simulator des Saarbrücker Pharmazieprofessors Thorsten Lehr geht von einer deutlichen Steigerung der Fallzahlen in den nächsten Wochen aus. Auch in der Region. So sieht der Simulator etwa für den Vulkaneifelkreis bis Ostern eine Inzidenz von über 150. Allerdings gehen die Berechnungen davon aus, dass der aktuelle Wert bei über 80 liegt. In Trier-Saarburg würde demnach der Wert auf knapp 130 steigen. Der Simulator zeigt aber eine momentane Inzidenz von 61,5 in Trier-Saarburg und nicht wie tatsächlich bei 27. 

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