Rosenmontagszug: Erst hü, jetzt hott - Pferde nun doch nicht zugelassen

Trier · Es sollte das große Novum werden: Beim Rosenmontagszug am 8. Februar wollte die Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval auch Reiter und Pferde mitmachen lassen. Nun kommt der Rückzieher - aus Sicherheitsgründen.

Trier. Die Kavallerie kommt nicht. "Es war gut gemeint und wäre sicher auch eine besondere Attraktion geworden, aber wir nehmen aus Sicherheitsgründen Abstand davon, Pferde beim Rosenmontagszug mitgehen zu lassen", begründet Georg Heinen (50), Zugchef der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK), den Rückzieher. Im TV vom 11. November 2015 hatte er noch Gestüte und Reitvereine dazu aufgerufen, "mit Pferden und Kutschen" am Umzug 2016 teilzunehmen .

Tatsächlich gab es auch einige Anmeldungen - und nun den Rückzieher des Veranstalters. Heinen: "Die Zeiten sind ja etwas unruhig. Bei einem Knall oder anderem lauten Geräusch können wir keine Gewähr übernehmen, dass die Pferde ruhig stehen. Also gehen wir auf Nummer sicher." Die Absage soll aber nicht dauerhaft gelten: "Vielleicht können wir 2017 einen neuen Anlauf nehmen", hofft Heinen, der seit 2013 den größten Narrenumzug der Region (bis zu 2000 aktive Teilnehmer; mehr als 100 000 Zuschauer) organisiert.
Pferde beim Trierer Umzug - eine Premiere, wie Heinen meint, wäre das aber keineswegs. Eines schönen Rosenmontags Anfang der 1980er Jahre war, so stellt TV-Leser Hans-Rudolf Hendrix (79) aus Trier-Heiligkreuz klar, die Reitergruppe Hohensonne mit gleich 20 Pferden mit von der Partie, und legt auch gleich ein "Beweisfoto" vor.

Damals aktiv dabei: Reitlehrerin Ulla Gosert (51, geborene Kimmling): "Wir sind sogar mehrmals beim Rosenmontagszug mitgeritten. Es war toll, wir wurden vom Publikum stets freudig begrüßt." Einziges Handicap: die fünf Kilometer lange Strecke bei Stop-and-go-Tempo: "Das ist schrecklich lang, wenn man unterwegs mal muss, aber nicht so ohne weiteres absteigen und kurz verschwinden kann."

Der 2016er Umzug bietet aber tatsächlich eine Neuerung: die Streckenführung auf dem Hauptmarkt. Statt wie bisher schnurstracks von der Graben- in die Simeonstraße, zieht der Narrentreck links am Petrusbrunnen vorbei Richtung Jakobstraße und hinter dem Treppenabgang zur Toilette in Richtung Porta Nigra. Zugleiter Heinen erhofft sich davon eine bessere Präsentation: "Denn so haben wir die Möglichkeit, den Zug zwischen zwei Tribünen hindurchzuleiten. Überhaupt ist die neue Streckenführung auf dem Hauptmarkt viel publikumsfreundlicher." Die Tribünenplätze sind aber bereits vergeben - "an Gönner und Förderer" der ATK.

Derweil zeichnet sich eine starke Beteiligung ab. Heinens Liste umfasst bislang knapp 70 Fußgruppen und Wagenbesatzungen; die angestrebte Zahl von 111 plus X werde "sicherlich erreicht". Wie gehabt führt die rund fünf Kilometer lange Zugstrecke von Süd nach Nord; Aufstellung ist am Montag, 8. Februar, ab 9.30 Uhr in der Medardstraße (Einfahrt über die Pellinger Straße). Um 12.11 Uhr fällt der Startschuss. Die große Abschlussparty mit Prämierung der originellsten und schönsten Gruppen steigt in der Arena Trier.

Anmeldungen zum Rosenmontagszug nimmt die ATK bis zum 2. Februar entgegen. Anmeldeformular, Teilnahmebedingungen und weitere Infos sind via Internet erhältlich: www.atk-trier.de
Der Infoabend für die Zugteilnehmer findet am Montag, 1. Februar, 20 Uhr, in der Halle der KG Trier-Süd (Am Bach, Nähe Südbahnhof) statt.

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