Trierer Stadtvorstand will fünf Grundschulen schließen

Trier · Nach mehrmonatigen Beratungen hat der Stadtvorstand das Schulentwicklungskonzept beschlossen und zur Beratung an die Fraktionen weitergeleitet. Kernpunkt: Es soll Schulschließungen geben, wenn auch weniger als geplant.

Aus den 23 Grundschulen in der Stadt Trier sollen im Lauf der nächsten Jahre 18 werden. Bei den Realschulen plus will man zunächst abwarten, die Gymnasien sollen erhalten bleiben. Das steht nach Informationen des Volksfreunds in dem vertraulichen Konzept, das der Stadtvorstand am Montag den Fraktionen zugestellt hat. Im ursprünglichen Entwurf des beauftragten Instituts Biregio waren die Schließungsvorschläge deutlich radikaler. Nun soll es ein unmittelbares Aus nur für die Grundschulen Martin und Kürenz geben, in einem weiteren Schritt dann auch für Quint. Zudem beabsichtigt der Stadtvorstand, die Standorte Reichertsberg und Pallien sowie Egbert und Barbara auf zwei zu reduzieren - allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt. Pfalzel und Euren, im ursprünglichen Gutachten zur Disposition gestellt, bleiben offenbar erhalten. Die Zahl der Ganztags- und Schwerpunktschulen wird erhöht. Zur Präsentation des Gutachtens hat sich für den heutigen Vormittag Oberbürgermeister Klaus Jensen persönlich eingeklinkt. Bislang war es allein die zuständige Fachdezernentin Angelika Birk, die gegenüber der Öffentlichkeit die Federführung in Sachen Schulkonzept hatte. Doch im Rathaus ist es schon lange ein offenes Geheimnis, dass Jensen über das zögerliche Vorgehen seiner Stellvertreterin nicht erfreut war. Spannend dürfte auch die Frage sein, ob es Jensen, wie kolportiert wird, tatsächlich gelungen ist, den kompletten Stadtvorstand in das beschlossene Konzept einzubinden. Selbst dann braucht der Verwaltungschef die Zustimmung der ADD, die schon angemahnt hat, eine verbindliche Planung auf den Tisch zu bekommen. Und natürlich muss der Stadtrat zustimmen. Dort sind die Mehrheitsverhältnisse recht labil.

In ersten Reaktionen kündigten die Ratsfraktionen der FWG und CDU Widerstand oder Bedenken an. Die FDP signalisiert dagegen Zustimmung. Die Grünen starten mit ihrem eigenen Schulkonzept in die Diskussion. Hintergrund: Aus für die Grundschulen Martin, Kürenz und Quint

Zur Sache, Stadtvorstand

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