Anklage wirft 27-Jährigem Mord vor

Wegen des Mordes an einem 78-jährigen Mann wird sich ein 27-Jähriger vor dem Schwurgericht Trier verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, das Opfer aus Habgier mit einer Latte erschlagen zu haben.

Trier/Wittlich. Ende August geschah der mutmaßliche Mord in einem abgelegenen Haus am Waldrand bei Wittlich-Lüxem, nun erhebt die Staatsanwaltschaft Trier Anklage. Sie wirft einem 27-Jährigen vor, am frühen Morgen des 24. August einen 78-jährigen Mann aus Habgier getötet zu haben. Für diese Tat soll sich der Angeklagte nun vor dem Schwurgericht Trier verantworten. Ein Termin für die Hauptverhandlung steht noch nicht fest. Der Beschuldigte bestreitet die Tat.

Laut Staatsanwaltschaft hatte der Beschuldigte bis Anfang Juni 2009 eine Freiheitsstrafe verbüßt. Er sei auch deshalb verurteilt worden, weil er sein späteres Opfer bestohlen habe, teilt der Leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer mit. Kurz vor der Haftentlassung habe das spätere Opfer mit dem Angeschuldigten Kontakt aufgenommen, um mit ihm die Rückzahlung der gestohlenen 5000 Euro zu regeln. Um den Erhalt des Geldes sicherzustellen, habe der 78-Jährige den Angeschuldigten in seinem Haus aufgenommen.

Doch nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft kam es anders. Anstatt seine Schulden zu begleichen, soll der Angeschuldigte sein Opfer am Freitag, 21. August, erneut bestohlen und ihm einen Verrechnungsscheck und Bargeld in Höhe von 500 Euro entwendet haben.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es deswegen und wegen des Ausbleibens der vereinbarten Raten zur Begleichung der 5000 Euro Schulden am Morgen des 24. August zwischen dem Beschuldigten und dem Wohnungsinhaber zu einem Streit kam. In dessen Verlauf habe der 27-Jährige mehrfach mit einer Holzlatte, deren Ende mit Schrauben versehen war, auf den Kopf seines Opfers eingeschlagen. Der Angegriffene erlag seinen schweren Verletzungen. Erst zwei Tage nach der Tat wurde die Leiche des Mannes gefunden. Bis zu seinem Tod hatte der Mann eine Schafherde, die im Bereich des Wittlicher Vitelliusparks weidete. Im Wittlicher Stadtteil Lüxem wurde der zurückgezogen lebende Mann deshalb auch oft als "dä Schiewer" (der Schäfer) bezeichnet.

Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeschuldigte anschließend mit dem Fahrzeug seines Opfers geflüchtet sein und habe es verkaufen wollen. Er sei am Freitag, 28. August, nach einem Hinweis aus der Bevölkerung in der Nähe von Dietz vorläufig festgenommen werden.

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