Atommüll-Lager in Lothringen wahrscheinlich

Noch immer steht nicht fest, wo in Frankreich ein Endlager für schwach radioaktiven Abfall entstehen soll. Allerdings gilt es als wahrscheinlich, dass ein solches Lager in Lothringen oder in der angrenzenden Region Champagne-Ardenne gebaut wird.

Metz. (wie) Im vorigen Jahr wurden in ganz Frankreich mehr als 3000 Gemeinden von der nationalen Gesellschaft zur Behandlung radioaktiver Abfälle (Andra) angeschrieben. 40 Kommunen bewarben sich als Standorte für ein solches Lager, die meisten davon in den Grenzregionen Lothringen und Champagne-Ardenne. Auch die Gemeinde Baronville nahe der saarländisch-lothringischen Grenze gehört zu den Bewerbern. Im Saarland wächst daher der Widerstand gegen die Pläne, im Nachbarland ein Atommülllager zu bauen. Der saarländische Umweltminister Stefan Mörsdorf hat bereits mehrfach protestiert. Die Region sei durch das benachbarte Kernkraftwerk Cattenom und das höchstwahrscheinlich im lothringischen Bure geplante Endlager für hoch radioaktive Abfälle schon überdurchschnittlich strapaziert. "Ein zusätzliches Endlager lehnen wir ab", sagte Mörsdorf vorige Woche. Laut Andra ist bislang noch keine Entscheidung für einen Standort gefallen. In den nächsten Wochen sollen drei Kommunen aber in die engere Wahl kommen. Dort soll es dann Untersuchungen geben, ob der Bau eines Endlagers in einem der Orte machbar ist. Dabei soll auch die Akzeptanz der Bevölkerung eine Rolle spielen. 2011 soll dann die Entscheidung fallen.

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