Bauern, Jäger und Ministerin diskutieren über Wildschäden

Koblenz · Die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken (Grüne) hält eine Senkung der Wildschäden im Land für möglich. Für die Bauern sind die Wildschweine die Hauptübeltäter. Die Jäger im Land warnen vor gegenseitigen Schuldzuweisungen.

Koblenz. "Die hohe Zahl an Schwarzwild ist nicht akzeptabel": Das hat die rheinland-pfäl-zische Agrarministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Dienstag in Koblenz bei einer Tagung des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau und des Landesjagdverbands gesagt. "Es ist nicht im Sinne des Tierschutzes, hohe Bestandszahlen zu haben", ergänzte die Ministerin.
Durch den Klimawandel und mehr Nahrung hätten sich die Wildschweine stark vermehrt. Im zurückliegenden Jagdjahr seien rund 77 000 Abschüsse für Schwarzwild gemeldet worden, bis in die 1980er Jahre hinein seien es nur bis zu 6000 gewesen.
Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Leo Blum, betonte: "Das größte Problem, das wir haben, sind die Schwarzwildschäden." Die Vertreter der Jäger sprachen Probleme wie den Abschuss von Bachen (weiblichen Wildschweinen) an.
Höfken zeigte sich gesprächsbereit, sagte aber: "Es ändert nichts daran, dass wir ein ausgewogenes Verhältnis brauchen." Der Geschäftsführer des Deutschen Jagdschutzverbandes, Andreas Leppmann, warnte alle Beteiligten davor, sich gegenseitig Schuld zuzuweisen.

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