Beck verteidigt Flughafen Hahn

Mainz · Der rheinland-pfälzische Ex-Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) warnt vor einem verengten Blick auf den kriselnden Hunsrück-Flughafen Hahn. Der hoch defizitäre Hahn leidet unter rückläufigen Fracht- und Passagierzahlen. Laut Beck hängt auch viel von den geplanten EU-Leitlinien für Regionalflughäfen ab.

Der rheinland-pfälzische Ex-Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) warnt vor einem verengten Blick auf den kriselnden Hunsrück-Flughafen Hahn. „Ich rate dazu, den Hahn volkswirtschaftlich zu betrachten. Es werden dort deutlich mehr Steuern bezahlt, als die öffentliche Hand aufwendet, und es haben Tausende direkt und im Umfeld eine Arbeit gefunden“, sagte der 64-jährige Südpfälzer der Nachrichtenagentur dpa in Mainz. „Der Flughafen ist ein Teil der öffentlichen Infrastruktur in der Fläche, die man fördern muss, weil sie sich nicht trägt, auch wenn man versuchen muss, so nah wie möglich an einen betriebswirtschaftlichen Erfolg zu kommen.“

Der hoch defizitäre Hahn leidet unter rückläufigen Fracht- und Passagierzahlen. Laut Beck hängt auch viel von den geplanten EU-Leitlinien für Regionalflughäfen ab. „Für klug halte ich die nicht“, kritisierte der ehemalige Regierungschef.

Die Leitlinien schreiben kleineren Airports vor, in zehn Jahren ohne staatliche Beihilfen auszukommen. „Mit der neoliberalen Haltung in Brüssel bin ich schon lange auseinander“, sagte Beck. Landespolitiker mehrerer Parteien hatten sich zuletzt dafür stark gemacht, die Leitlinien flexibler zu gestalten. Beck hatte sein Amt im Januar an Malu Dreyer (SPD) übergeben.

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