Trier Dehoga-Streit landet vor Gericht

Trier · Namhafte Hoteliers aus der Region Trier wollen weiter die vorzeitige Amtszeitverlängerung von Präsident Gereon Haumann verhindern. Alles läuft auf eine juristische Auseinandersetzung hinaus.

 Bis 2029 als Dehoga-Präsident gewählt: Gereon Haumann.

Bis 2029 als Dehoga-Präsident gewählt: Gereon Haumann.

Foto: privat

Der Konflikt zwischen dem rheinland-pfälzischen Gastro-Präsidenten Gereon Haumann (53) und zwei Dutzend Hoteliers und Restaurantbesitzern schwelt weiter. Die juristisch gegen die vorzeitige Amtszeitverlängerung Haumanns vorgehenden Gastronomen haben ein Gesprächsangebot des Dehoga-Präsidiums abgelehnt. Ein Austausch von Gedanken könne im Moment nicht allzu ergiebig sein, heißt es in dem unserer Zeitung vorliegenden Antwortschreiben der Kläger. Zudem wolle man zunächst abwarten, was bei den angedrohten Sanktionen gegen den Sprecher der Kritiker herauskomme.

Wenige Tage vor Weihnachten hatten über 20 Mitgliedsbetriebe den Gaststättenverband Dehoga verklagt, weil sie die vorzeitige Amtszeitverlängerung des Präsidenten bis zum Jahr 2029 für unwirksam halten (der TV berichtete). Die Kläger argumentieren, dass dies der Satzung des Verbands widerspreche. Der Hotel- und Gaststättenverband hat in Rheinland-Pfalz nach eigenen Angaben 4500 Mitgliedsbetriebe; bundesweit sind es 65­000.

Der beim Landgericht Bad Kreuznach eingereichten Klage haben sich so namhafte Betriebe wie das Landhaus St. Urban, das Mertesdorfer Weingut Weis, das Hotel Molitorsmühle oder der Deutsche Hof in Trier angeschlossen. Sprecher der Kritiker ist Matthias Ganter. Der Traben-Trarbacher Hotelier hat auch das Antwortschreiben an den Dehoga-Landesverband unterzeichnet.

Nachdem die Klage Mitte Dezember eingereicht woren war, hatte das Dehoga-Präsidium einigen, nicht namentlich genannten  Kritikern verbandsschädigendes Verhalten vorgeworfen und mit „Ordnungsmaßnahmen bis hin zum Ausschluss“ gedroht. Matthias Ganter wurde nach Informationen unserer Zeitung zudem per einstweiliger Verfügung untersagt, sich öffentlich über das angebliche jährliche Honorar von Dehoga-Präsident Haumann in beträchtlicher Höhe zu äußern.

Die Vorwürfe der Kritiker wies Dehoga-Geschäftsführerin Anna Roeren-Bergs seinerzeit zurück. Die Wahl Haumanns sei „satzungsrechtlich einwandfrei und vom Verfahrensablauf ordnungsgemäß zustandegekommen“.

Wann das Landgericht Bad Kreuznach über den Fall entscheidet, ist noch offen. Bis dahin könne ein halbes Jahr vergehen, meinte ein Gerichtssprecher. Derweil hat die Dehoga-Spitze das von der Gegenseite zunächst ausgeschlagene Gesprächsangebot noch einmal erneuert. „Meine Hand bleibt ausgestreckt“, sagt auch Präsident Gereon Haumann. „Ich wünsche mir, dass wir miteinander im Gespräch bleiben.“

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