"Der Mann ist ein Arbeitstier"

TRIER. Auf ihrem Parteitag Anfang Juli in Trier wählt die rheinland-pfälzische SPD einen neuen Vorstand. Wird der amtierende Landesvorsitzende Kurt Beck noch einmal kandidieren? So lautet die spannende Frage nach dem gestrigen Rücktritt des SPD-Bundesvorsitzenden Matthias Platzeck und dem damit einhergehenden Aufstieg Becks.

Ministerpräsident, SPD-Landesvorsitzender und -Bundesvorsitzender - für Matthias Platzeck war die Dreifach-Belastung zu viel, die Gesundheit spielte nicht mehr mit. Jetzt soll's Platzecks bisheriger Vize, der Mainzer Ministerpräsident und SPD-Chef Kurt Beck, richten. Wird der 57-Jährige die Mehrbelastung schaffen, oder sollte er den Landesvorsitz abgeben, hat der TV prominente Sozialdemokraten aus der Region gefragt. Der nahezu einhellige Tenor: Beck soll SPD-Landeschef bleiben. Manfred Nink , Landtagsabgeordneter aus Kenn bei Trier: Der Mann ist ein Arbeitstier und wird der Belastung standhalten. Beck sollte SPD-Landesvorsitzender bleiben, und er wird es auch. Er hat im Land drei Stellvertreter, die ihn entlasten können.ELKE LEONHARD, Präsidiumsmitglied der Landes-SPD: Kurt Beck ist eine starke Persönlichkeit. Er kann so viel schultern, wie ich es selten erlebt habe. Beck ist ein exzellenter Organisator, hat eine scharfe Wahrnehmung und ist führungsstark. Klar soll er als Landesvorsitzender noch einmal antreten.JOSEF PETER MERTES, Mitglied des Landesvorstands: Natürlich ist das eine extreme Belastung, zumal mit dem Anspruch, den Kurt Beck hat. Aber das ist alles eine Frage der Organisation. Kurt Becks Kandidatur als Landesvorsitzender unterstütze ich nachdrücklich.MALU DREYER, SPD-Vorsitzende Trier und Landessozialministerin: Kurt Beck soll Landesvorsitzender bleiben. Er wird die Dreifach-Belastung wie bisher auch gut schultern.MONIKA FINK, Landtagsabgeordnete aus Idesheim bei Bitburg: Die rheinland-pfälzische SPD ist dank Kurt Beck gut aufgestellt, dass die Partei auch ohne ihn an der Spitze eine Zukunft hat. Wir fallen nicht in ein tiefes Loch. Kurt Beck wird die richtige Entscheidung treffen und sich nicht überschätzen.ALFONS MAXIMINI, designierter Landtagsabgeordneter aus Konz: Kurt Beck ist bei bester Gesundheit, er wird die Dreifach-Belastung schon packen. Er gibt daher keinen Grund, dass er im Juli in Trier nicht mehr für den SPD-Landesvorsitz kandidiert.INGEBORG SAHLER-FESEL, designierte Landtagsabgeordnete aus Trier: Ich habe Kurt Beck als jemanden kennen gelernt, der schafft, was er sich vornimmt. Er kann vieles schultern. Ich wäre froh, wenn er Landesvorsitzender der rheinland-pfälzischen SPD bliebe.ASTRID SCHMITT, Landtagsabgeordnete aus Kirchweiler bei Daun: Kurt Beck schafft das, alles andere muss er sich in Ruhe überlegen. Es gibt keinen Anlass, über seine Zukunft als Landesvorsitzender zu spekulieren. Die rheinland-pfälzische SPD braucht ihn. Zudem hat Kurt Beck drei hervorragende Stellvertreter, die ihn entlasten können.BETTINA BRÜCK, designierte Landtagsabgeordnete aus Thalfang: Ob Kurt Beck erneut für den SPD-Landesvorsitz kandidiert, ist seine Entscheidung. Er muss wissen, ob er das schafft. Aber er ist eine starke Persönlichkeit. Und das Pensum, das er im Landtagswahlkampf geleistet hat, war schon mehr als beachtlich.

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