Drogengeschäfte: Anklage gegen drei Rocker aus der Region

Trier/Konz · Weil sie im großen Stil mit Drogen gehandelt haben sollen, sind nun drei Mitglieder des Motorradclubs Lobo Saarburg angeklagt worden. Bislang war der Club in der Region nicht kriminell in Erscheinung getreten.

 Das Clubheim des Motorradclubs Lobo, Chapter Saarburg, in Konz-Oberemmel. TV-Foto: Frank Auffenberg

Das Clubheim des Motorradclubs Lobo, Chapter Saarburg, in Konz-Oberemmel. TV-Foto: Frank Auffenberg

Trier/Konz. "Zieh mit den Wölfen" steht in blutroter Schrift auf schwarzem Hintergrund. Darunter ein Bild eines Wolfes mit gefletschten Zähnen. Daneben heult ein Wolf vor einem vollen Mond. Das ist die Internetseite des bundesweit aktiven Motorradclubs (MC) Lobo, der in der Region in Konz und in Thalfang Clubheime hat. Auch in Hermeskeil gibt es einen Ableger des Rockerclubs, dessen Clubadresse sich aber im saarländischen Losheim befindet.
In der Vergangenheit waren der Club und dessen Mitglieder in der Region kaum mit kriminellen Handlungen in Erscheinung getreten. Bis Ende Juli dieses Jahres. Polizei und Staatsanwaltschaft haben in Konz und Umgebung vier Lobo-Mitglieder im Alter zwischen 18 und 53 Jahren wegen des Verdachts des Drogenhandels festgenommen, eine Frau wurde unmittelbar nach der Festnahme wieder auf freien Fuß gesetzt. Insgesamt nahmen die Fahnder acht Verdächtige in Gewahrsam.
Gegen drei seit Juli in Untersuchungshaft sitzende Mitglieder der Rockerbande hat die Trierer Staatsanwaltschaft nun Anklage erhoben. Hauptangeklagter ist laut Leitendem Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer ein 45-jähriger Mann aus dem Saarland.
Allen drei Männern wird vorgeworfen, von einem Trierer mehrere Kilogramm der chemischen Droge Amphetamin gekauft zu haben.
Mit einem Großaufgebot hatten Polizei und Staatsanwaltschaft Ende Juli Wohnungen, Arbeitsstätten und das Clubhaus des MC Lobo Saarburg im Konzer Stadtteil Oberemmel durchsucht. Dort fanden die Ermittler neben geringen Mengen an Drogen auch Schlagwerkzeuge wie etwa Baseballschläger, Teleskopschlagstöcke und Stahlruten.
Außerdem wurden 20 000 Euro Bargeld, das mutmaßlich aus Drogengeschäften stammt, sichergestellt. Die angeklagten Mitglieder der Rockerbande sollen die Drogen verkauft haben.

Polizei durchsucht Wohnungen


Kurz nach ihrer Festnahme durchsuchte die Polizei die Wohnungen von 20 mutmaßlichen Abnehmern der Drogenbande.
Kopf der Bande soll ein 45-jähriger Trierer sein, der laut Brauer kein Mitglied der Rockerbande ist. Er soll die Drogen von zwei Lieferanten, einem aus Bonn und einem aus Köln, bezogen haben. Auch gegen sie und den Trierer hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.
Die Polizei wertete die Festnahmen damals nicht als Zeichen für eine sich ausbreitende Rockerkriminalität in der Region. Es handele sich um Einzeltäter, die eben auch Mitglieder des Rockerclubs Lobo seien, hieß es.

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