Effektivere Kontrollen in Pflegeheimen

Mainz. (wie) Das Land reagiert auf die Kritik an den Zuständen in Pflegeheimen. Künftig sollen die Heime unangemeldet kontrolliert werden, kündigte Sozialministerin Malu Dreyer gestern an. Bislang meldet die Heimaufsicht Besuche in den Einrichtungen vorher an.

Das stoße auf "großes Unverständnis in der Öffentlichkeit" und sei "nicht mehr vermittelbar", sagte Dreyer, die das zuständige Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung entsprechend anwies. Die Heimaufsicht ist zuständig für die rund 400 Pflegeheime im Land. 60 000 Menschen werden dort betreut. Neben der Heimaufsicht kontrolliert auch der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) regelmäßig Heime und ambulante Dienste. Immer wieder wird dort auf Defizite etwa bei Vorbeugung von Liegegeschwüren oder der Ernährung von Bettlägerigen hingewiesen. Insgesamt jedoch bescheinigen die Kontrolleure den Heimen, Fortschritte gemacht zu haben. Das sei Ansporn, die Qualität weiter zu verbessern, sagte Dreyer. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt kündigte an, in Heimen künftig eigene Ärzte einzusetzen. Viele Einrichtungen wiesen Defizite in der medizinischen Versorgung auf, sagte Schmidt. Der Sozialverband Vdk begrüßt die Pläne. Vor allem bei psychisch kranken Heimbewohnern gebe es eine Unterversorgung, sagte Vdk-Präsident Walter Hirrlinger.

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