Eifel für alle, alle für Eifel

PRÜM. (fpl) Ausmarsch: Der 106. Deutsche Wandertag in Prüm und der Eifel, präsentiert vom Trierischen Volksfreund, ist zu Ende. Und nahezu alle sind rundum zufrieden.

Unangenehme Dinge soll man zuerst erledigen. Gut, hier also die einzigen Kritikpunkte am Wandertag: Nicht alle Gäste machten so viel Umsatz wie erwartet, manche packten sich die Frühstücks-Brötchen lieber in die Tupperdose, als mittags einzukehren. Und beim vierstündigen Festumzug am Sonntag klagten einige der hinteren Teilnehmergruppen über zu wenig Trinkwasser. Doch selbst dabei zeigten sich die Eifeler als wunderbare Gastgeber: "Ich fand es klasse, dass dann die Prümer Bürger einfach Wasser an die Zugteilnehmer ausgegeben haben", sagt Ute Dicks, Geschäftsführerin des Deutschen Wanderverbands. "Mir haben ganz viele gesagt, wie toll die Prümer waren." Es war immer wieder zu hören: Wie freundlich die Aufnahme in der Eifel, wie nett die Gastgeber gewesen seien. "Sehr schön, sehr familiär", urteilt Wandertagsgast Gerhard Dehmel aus Thüringen. "Und die Organisation hat wunderbar funktioniert." Das sagt auch Karl Schneider, der Präsident des Deutschen Wanderverbands: "Das kann man nach meiner Auffassung nicht besser machen. Das war optimal." Womit wir bei Walter Densborn wären, der mit dem Eifelverein, den Kommunen, der Eifel-Tourismus-Gesellschaft (ET) und vielen weiteren ehrenamtlichen Helfern den Wandertag mit rund 200 Programmpunkten gestemmt hat: An manchen Tagen schien er überall zugleich aufzutauchen. Densborn habe aus einem kleinen Begeisterungs-Funken in dreijähriger Arbeit einen "Flächenbrand" gemacht, sagt der Bitburg-Prümer Landrat Roger Graef. "Seitdem wir beschlossen haben, dieses Wagnis einzugehen, hat er alle angesteckt." Kein Wunder, dass ihn dieser Tage jemand als den "Klinsmann der Wanderbewegung" bezeichnet hat. Und wie Klinsmann hört auch Densborn auf. Seine nächste Handlung: "Einen großen Stapel Akten vernichten", sagt er. "Und mich an die Arbeit mit einem tollen Team erinnern." Die übrigens, dank der Ehrenamtler, nur die Hälfte der üblichen Kosten verschlungen hat: etwa 250 000 Euro. Ein Fünftel der Summe spendierte das Land Rheinland-Pfalz, 40 000 Euro kamen aus Nordrhein-Westfalen, 80 000 Euro von Sponsoren, und der Rest wurde über den Verkauf von Wandertags-Utensilien zurückgeholt. Graef lobt auch die Arbeiter im Hintergrund von der ET: "Der Wandertag war die erste Großveranstaltung in der Gesamt-Eifel, die es je gegeben hat. Für die ET eine große Bewährungsprobe, die sie exzellent bestanden hat." "Glücklich, zufrieden, super", lautet die Bilanz von ET-Chef Klaus Schäfer. "Ein Gewinn für alle: Die Gäste, die Eifel und für Prüm." Die ganze Region, sagt Präsident Schneider, habe sich als Wanderland, als Kultur-Region mit Geschichte und nicht zuletzt dank ihrer hervorragenden Produkte "aus einem Guss" präsentiert: Es sei einfach "alles stimmig" gewesen. Und so kann es weitergehen, findet der Landrat: "Die Eifel muss ein Virus sein, den jeder weiterreichen soll", sagt Graef. Und dazu gelte es, auch künftig an allen Stellen zusammen zu arbeiten: "Nur so haben wir eine Chance im Wettbewerb der Regionen." "Das war eine Veranstaltung, die sehr lange nachwirken wird", sagt die Prümer Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy - und ist stolz auf ihre Bürger, die so viel dazu beigetragen haben. Das letzte Wort hat ein - nach dem geglückten Festumzug - gelassener und sonnengeröteter Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm: "Es war schön. Mehr muss man gar nicht schreiben."

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