Energie Elektrogeräte sollen weniger Energie fressen

Trier · Brüssel legt neue Verbrauchsobergrenzen fest. Bürger können so fast 500 Euro pro Jahr sparen.

Elektrogeräte sollen weniger Energie fressen
Foto: Uwe Anspach

Die EU will, dass künftig weniger Energieschleudern auf dem Markt sind – und so dazu beitragen, dass jeder Haushalt 490 Euro Energiekosten pro Jahr einspart.  Die klassische Glühbirne ist längst verboten. Für Staubsauger oder Fernseher gibt es bereits Verbrauchslimits. Bis 2019 will Brüssel solche Obergrenzen auch für andere Produkte einführen: für Föhne, Handtrockner, Wasserkocher, Aufzüge, Photovoltaik, Hochdruckreiniger oder Kühlcontainer. Zudem sollen die Regeln für andere Produkte noch verschärft werden.

So müssen Fernseher laut Energieagentur Trier ab 2020 67 Prozent weniger Strom verbrauchen. „Das wird eine Revolution“, sagt Achim Hill, Geschäftsführer der Agentur. Er erhofft sich ähnlich große Auswirkungen wie bei den Staubsaugern, deren Leistung seit 2017 maximal noch 900 Watt betragen darf. Früher hätten Hersteller damit geworben, dass ihre Geräte Tausende Watt haben, heute finde man Staubsauger, die mit 500 Watt eine bessere Leistung bringen. Anfangs hätten viele gejammert, weil die Glühbirne verboten wurde, inzwischen sei es ein Volkssport, möglichst viele LED-Lampen zu haben, sagt Hill.

Ab Anfang 2020 sollen sich Verbraucher zudem besser im Dschungel der Energie-Kennzeichnungen zurechtfinden, denn das EU-Parlament hat 2017 entschieden, zur alten Klassen-Kennzeichnung von A bis G zurückzukehren und A++ oder A+++ abzuschaffen. Ist es aktuell doch schwer ersichtlich, welche enormen Unterschiede es zwischen den Geräten gibt. So verbraucht ein Wäschetrockner der Klasse B 70 Prozent mehr Strom als einer der Klasse A+++. Die Rückkehr zur alten Regelung soll für mehr Klarheit sorgen.

Glücklich ist Hill damit dennoch nicht. „Man muss dann immer noch schauen, welches Baujahr das Gerät hat.“ Seine Agentur rät generell, nicht nur auf die Label, sondern auch auf den tatsächlichen jährlichen Verbrauch und die damit einhergehenden Stromkosten zu achten. Denn diese Werte könnten bei unterschiedlich großen Geräten auch innerhalb einer Klasse weit auseinanderliegen.

2018 kostet eine Kilowattstunde Strom im Schnitt 30 Cent. Der Strompreis ist in den vergangenen 20 Jahren um mehr als 100 Prozent gestiegen. Wer sparen will, könnte alte Kühlschränke und Wasserboiler austauschen. Sind dies laut Hill doch die größten Stromfresser.

Themen des Tages Seite 3

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