Fall Damflos: Beschwerde über Polizisten

TRIER. (ik) Der "Fall Damflos" brodelt weiter: Die Militärfahrzeug-Freunde, die zu dem von der Polizei aufgelösten Treffen am vorletzten Wochenende nach Damflos (Kreis Trier-Saarburg) gekommen waren, haben eine Dienstaufsichtbeschwerde eingelegt und Strafanzeige erstattet.

Hat die Polizei daneben gelegen, als sie am frühen 10. Januar in eine Waldhütte bei Damflos eindrang und die dort schlafenden rund 30 Männer stundenlang durchsuchte (der TV berichtete)? Davon ist Walter Schneider, Anwalt der "Interessengemeinschaft für historische Militärfahrzeuge", überzeugt. Er wirft den Einsatzkräften vor, unverhältnismäßig gehandelt zu haben und hat Dienstaufsichtsbeschwerde beim Polizeipräsidium eingelegt. Zudem wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Verdacht: Jemand hat wider besseres Wissen behauptet, es handele sich bei dem Treffen um eine Wehrsportveranstaltung und damit den Einsatz ausgelöst.Polizei: Hinweise auf Straftaten

Die Polizisten hatten mehr als 20 Verfahren wegen des Verdachts der Uniformierung sowie der Verwendung und Verbreitung verfassungswidriger Symbole aus der NS-Zeit eingeleitet. Schneider und seine Mandanten bestreiten jeden politischen Hintergrund. Sie verdächtigen die Polizei, die Brisanz der gefundenen Gegenstände aufzubauschen, um Ergebnisse vorzeigen zu können. Die beschlagnahmten Sachen seien weitgehend registrierte Sammlerstücke. Auch die bei einer Hausdurchsuchung beim stellvertretenden Vorsitzenden der Interessengemeinschaft sichergestellten Waffen seien größtenteils funktionsuntüchtige Modelle gewesen, sagt Schneider. Weil das falsch in der Öffentlichkeit dargestellt worden sei, lasse der Betroffene sein Amt derzeit vorsichtshalber ruhen. Die Polizei verwies erneut auf die eingeleiteten Verfahren und darauf, dass sie vor dem Einsatz Anhaltspunkte für Straftaten gehabt habe. Die Verhältnismäßigkeit werde derzeit im Rahmen des Dienstaufsichtsverfahrens überprüft. Zu den Verfahren gegen die Militärfahrzeug-Freunde wollte man sich derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern.

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