Finanzexperte Barbaro wird Staatssekretär

Rheinland-Pfalz hat einen neuen Staatssekretär benannt: Der deutsch-italienische Finanzwissenschaftler Salvatore Barbaro tritt die Nachfolge von Rüdiger Messal an.

 Wird neuer Staatssekretär in Rheinland-Pfalz: Salvatore Barbaro. Foto: Universität Mainz

Wird neuer Staatssekretär in Rheinland-Pfalz: Salvatore Barbaro. Foto: Universität Mainz

Rheinland-Pfalz. Sein Name lässt es schon erahnen: Mit dem jungen Finanzwissenschaftler Salvatore Barbaro bekommt Rheinland-Pfalz das erste Regierungsmitglied mit Zuwanderungsgeschichte oder auf Neudeutsch "Migrationshintergrund". Der 36-jährige Wahl-Rheinhesse mit deutschem und italienischem Pass wird neuer Staatssekretär im Finanzministerium. Vorgänger Rüdiger Messal wechselt in gleicher Funktion nach Nordrhein-Westfalen.

Barbaro leitet seit zwei Jahren die Hauptabteilung im Bildungsministerium und managt dort das "knallharte Finanzgeschäft", wie sein künftiger Chef, Finanzminister Carsten Kühl (SPD), sagte. Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) unterbrach für die Personalie eigens seinen Urlaub an der Mosel. Er habe bewusst für einen "Generationensprung auf der Führungsebene" entschieden, da "wir neue Erfahrungen von jungen Wissenschaftlern in die politische Arbeit einbringen wollen".

Imponiert hat ihm aber auch die "interessante Vita". Barbaro ist ein Grenzgänger: zwischen Deutschland und Italien, Universität und Regierungsapparat. Geboren in Fulda verbringt er seine frühe Kindheit zum Teil in der Heimat seiner Eltern, Zweisprachigkeit inklusive. Zunächst Hauptschüler, schafft er über Berufsfachschule, mittlere Reife und Gymnasium mühelos das Abitur. Mit 16 Jahren tritt er in die SPD auch deshalb ein, weil sie "für mich für Durchlässigkeit im Bildungssystem stand", sagt Barbaro.

Nach einem glänzend absolvierten Studium in Göttingen mit Stationen in Frankreich und an der Universität von Wisconsin (USA) steht dem mit diversen Wissenschaftspreisen dekorierten Doktor der Volkswirtschaft eine Hochschulkarriere offen.

Gleichzeitig zieht es ihn mit Macht ins "operative Geschäft". 2006 wird er Grundsatzreferent bei Wirtschaftsminister Hendrik Hering, von 2007 bis 2008 hat er an der Uni Mainz eine Vertretungsprofessur für Finanzwissenschaft - bevor er ins Bildungsministerium geht.

Das "Spannungsverhältnis zwischen Wissenschaft und Politik" habe ihn gereizt, bekennt Barbaro. Seine neue Aufgabe flößt ihm gehörigen Respekt und Vorfreude ein. Kraft tanken kann Barbaro im Weinort Nackenheim, wo er sich mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Kindern niedergelassen hat. "Ich habe in verschiedenen Ecken gewohnt, aber ich fühle mich da sehr wohl." Der Anblick der Riesling-Weinlage "Roter Hang" hat es ihm besonders angetan.

Zu Barbaros Mitgliedschaften, bislang vor allem in Wissenschaftszirkeln, ist kürzlich eine neue hinzugekommen: bei der Turn- und Sportgemeinde 06 Nackenheim.

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