Firma aus Frankreich interessiert sich für Flughafen Zweibrücken

Mainz · Das Land will den Flugbetrieb in Zweibrücken dauerhaft sichern, selbst wenn dafür weitere Landesmittel nötig sind. Das betont Innenminister Roger Lewentz. Er verweist außerdem auf neue Verhandlungen mit einem möglichen Investor aus Frankreich.

Mainz. Millionenhilfen für den Hahn, Aus für Zweibrücken: So sind in den vergangenen Wochen Äußerungen von Grünen-Fraktionschef Daniel Köbler zu den rheinland-pfälzischen Flughäfen interpretiert worden. Köbler hatte als Bedingung der Grünen für die Zustimmung zum Nachtragshaushalt, der unter anderem 120 Millionen Euro für den Hahn vorsieht, den Rückzug des Landes aus der Betreibergesellschaft in Zweibrücken genannt.
Gestern rückte der zuständige Innenminister Roger Lewentz (SPD) das im Landtag zurecht: "Die Landesregierung wird bis zur endgültigen Entscheidung über die langfristige Struktur des Flughafens Zweibrücken den Flugbetrieb aufrechterhalten, auch wenn hierfür weitere Finanzmittel zum Ausgleich des Defizits notwendig sein sollten. Wir wollen, dass von Zweibrücken auch in Zukunft weiter geflogen werden kann!" Es gelte, den Flughafen auf ein langfristig tragfähiges, gesundes betriebswirtschaftliches Fundament zu stellen, das schnellstmöglich auf Zuschüsse des Landes zum Verlustausgleich verzichten könne.
Laut Lewentz verhandelt das Land weiterhin mit dem Saarland über eine Kooperation. Derzeit würden Eckpunkte für die Ausarbeitung eines gemeinsamen Businessplans der Flughäfen Zweibrücken und Saarbrücken abgestimmt. Dazu gebe es am 20. März ein Gespräch der Staatssekretäre Jürgen Häfner und Jürgen Barke (beide SPD). Alle denkbaren Optionen würden erörtert und die Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen. Parallel wird nach Angaben des Ministers mit privaten Interessenten verhandelt. So werde wieder mit einem französischen Unternehmen über eine (Teil-)Privatisierung gesprochen, nachdem von diesem klargestellt worden sei, dass nicht nur eine Betreiber-, sondern auch eine Investorenlösung vorstellbar sei.
Die CDU-Opposition begrüßt, dass aufgrund ihrer Anfrage im Landtag seitens des Ministers "nun Klarheit in der Öffentlichkeit hergestellt werden konnte". Die Diskussionen um einen Rückzug des Landes aus der Flughafenfinanzierung und die Spekulationen, den Airport Zweibrücken an das Saarland abzugeben, hätten Unruhe in der Region geschürt, seien unprofessionell und unnötig gewesen, rügen die CDU-Abgeordneten Susanne Ganster und Marcus Klein. Auch die Union sei dafür, das Defizit des Flughafens zurückzuführen und mit dem Saarland zu kooperieren, um beide Standorte zu stärken.
Nach Angaben von Minister Lewentz soll der Fehlbetrag des Flughafens Zweibrücken von 4,6 Millionen Euro (2012) durch zusätzliche Parkeinnahmen und moderate Gebührenerhöhungen auf drei Millionen Euro in diesem Jahr reduziert werden.

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