Müll Müll-Reform mit Unwägbarkeiten
Es ist löblich, dass die Kommunalpolitiker dem regionalen Müllwirrwarr ein Ende bereiten und die Entsorgung auf absehbare Zeit vereinheitlichen. Größere Einheiten versprechen die gerne zitierten Synergieeffekte und somit Kostenersparnisse. Logisch, dass sich das auch auf die Gebühren auswirken wird. Sie werden nicht zurückgehen, das wäre illusorisch, aber mittelfristig weniger stark steigen als ohne eine regionale Kooperation.
Das ist aber nur eine Seite der Medaille. Denn die gerade erst gestartete Müllreform beinhaltet auch einige Unwägbarkeiten. Wenn etwa Elektrogeräte künftig nicht mehr beim Verbraucher abgeholt werden, steigt die Gefahr, dass der die Föne, Friteusen oder Fernseher im Hausmüll oder sonstwo entsorgt. Wahrscheinlicher ist eine Bauchlandung aber bei der Biotüte. Wer wird schon freiwillig seine Küchenreste und Speiseabfälle in einem Zehn-Liter-Eimer sammeln, um sich anschließend auf die Suche nach einer der raren Sammelstellen zu machen? Dass das nicht funktionieren wird, liegt auf der Hand.
Da ist den Vulkaneifelern nicht zu verdenken, dass sie an der Biotonne vorerst festhalten wollen.
r.seydewitz@volksfreund.de