Großregion will Risiken eines Endlagers für Atommüll klären lassen

Luxemburg · Die Großregion zwischen Mosel, Rhein, Saar und Maas will mit einer Studie endgültig die Risiken eines Endlagers für Atommüll im französischen Bure untersuchen lassen. Das teilte die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) am Montag nach ihrem Antrittsbesuch bei Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel mit.

In Bure prüfen Experten, ob sich das dortige Tongestein etwa 150 Kilometer von Deutschland entfernt für mittel- und hoch radioaktive Abfälle eignet. Rheinland-Pfalz und Luxemburg sehen dieses atomare Projekt im Herzen Europas kritisch.

Laut Dreyer fordern das Bundesland und das weltweit einzige Großherzogtum auch weiterhin die Abschaltung des pannengeplagten französischen Atomkraftwerkes Cattenom. Die grenznahe Anlage sei eine ständige Bedrohung für die Großregion. Rheinland-Pfalz und Luxemburg seien sich einig, hier auf atomare Energiegewinnung zu verzichten.

Dreyer und Bettel sprachen zudem über eine Zusammenarbeit bei digitalen Entwicklungen und im Gesundheitswesen sowie über den Ausbau der Moselschleusen und Kooperationen bei der Wiederaufbereitung von Bauabfällen. Dreyer versicherte: "Beide Regionen, Luxemburg und Rheinland-Pfalz, profitieren voneinander." Bettels Regierung von Liberalen, Sozialdemokraten und Grünen ist seit Dezember 2013 im Amt.

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