Mehr Identifikation mit der Großregion, so heißt das hoch gesteckte Ziel des Mainzer Ministerpräsidenten Kurt Beck während seines Vorsitz es bis zum nächsten Gipfel der Region Saarland-Lothringen-Luxemburg, Rheinland-Pfalz und der belgischen Wallonie im Sommer 2006 in Trier. Im Oktober dieses Jahres startet erstmals ein Projekt mit gemischten Schulklassen. Dabei wird die Hälfte einer neunten Klasse des Trierer Hindenburg Gymnasiums für 14 Tage die Schulbank mit Schülern aus Metz tauschen und so Land und Sprache des Nachbarn besser kennen lernen. Mehr Zusammenarbeit soll es zwischen den Hochschulen geben. Noch 2005 wird eine Konferenz der Hochschulpräsidenten einberufen und möglichst auch fest eingerichtet, um konkrete Vorschläge für die Zusammenarbeit zu entwickeln. Neben einem Jugendforum, das zum regelmäßigen Treffen ausgebaut werden soll, ist im Frühjahr 2006 im Vorfeld der Fußball-WM ein Fußballturnier mit Jungen- und Mädchen-Wettbewerb in Kaiserslautern geplant. Gerade der Sport könne zur Stärkung der Identität beitragen, hofft Beck und will das Turnier im Zwei-Jahres-Rhythmus austragen lassen. Er verspricht sich zudem Vorbildcharakter vom Projekt "Europäische Kulturhauptstadt", das 2007 von Luxemburg und der Großregion ausgerichtet wird. Beiträge des Landes Rheinland-Pfalz sind die Konstantin-Ausstellung in Trier und die Straße der Römer. Die Akzeptanzprobleme der Großregion in der Bevölkerung verkennt Beck nicht. Ein Wir-Gefühl wie in einem Land oder einer Gemeinde ist aus seiner Sicht nicht zu erreichen. Es könne aber keine Politik des Alles oder Nichts geben, so Beck. Er stellt sich weiter auf einen "zähen Prozess" ein, der jedoch nach seiner Meinung in vielen kleinen Schritten Erfolge bringt.