Iessen a fruppsen: Gutt a vill

Ehe wir in der kommenden Woche einen - saisonbedingten - Exkurs in die Luxemburger Karnevalstraditionen unternehmen, wollen wir schon mal auf die Eigenheiten der Luxemburger Küche eingehen - getreu ihrem Motto Gutt a vill (gut und viel).

Gemäß diesem Motto haben unsere Nachbarn für das simple Verb iessen (essen) zahlreiche weitere Begriffe, etwa fruppsen, maufelen (mampfen), erafeieren (hineinfeuern), läffelen (löffeln), nammen und jicken. Und dabei lässt es sich der Luxemburger gut gehen. Denn was durch seine Strass, Schléck oder Guergel (Kehle) in Panz, Träip, Mätti (Bauch) oder Mo (Magen) wandert, lässt sich mit einem einfachen gutt a vill bezeichnen. Man beachte die Steigerungsformen der Luxemburger beim Essen: gutt Mäifelcher (gute Häppchen), eppes ganz Guddes, Schnekerei, Delikatess und Exzellentes. Der Luxemburger beginnt den Tag konsequent mit dem Kaffi drénken, auch wenn's mal ein Téi (Tee) oder eine waarme Schockela (Kakao) sein darf, es heißt nur Kaffi drénken (Frühstück). Oft wird der gleiche Begriff auch konsequent für den Nachmittagskaffee und das Abendbrot (auch ze Nuecht iessen) verwendet. Das Frühstück gleicht eher dem in Frankreich - Kaffee und Croissants oder Frühstücksgebäck reichen aus, Deftiges wie Käse und Wurst sind eher verpönt. A propos Frühstücksgebäck: Es heißt - unabhängig davon, ob es sich um süße Teilchen wie Aachtercher, Äppeltäschen oder Kichelcher handelt - einfach eng Mëtsch. Nächste Woche: Exkurs Karneval. (sas)Wollten Sie schon immer wissen, was Staubsauger auf Lëtzebuergesch heißt? Oder wie das luxemburgische Nationalgericht heißt? Dann schicken Sie uns eine E-Mail an mehrwert@volksfreund.de. Wir freuen uns auf Hinweise, Anregungen und Kritik.

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