Immer mehr Ökostrom aus der Region – Massiver Netzausbau nötig

Trier · Tausende Kilometer an Stromnetzen müssen in Deutschland neu verlegt werden, um die Energiewende zu schaffen. 32 Milliarden Euro sind nötig, um diese großen Stromautobahnen von Nord nach Süd aufzubauen. Doch genauso muss in die regionalen Verteilnetze massiv investiert werden.

Immer mehr Haushalte speisen ihren Strom in das regionale Netz ein. Allein im vergangenen Jahr waren es 7500 Photovoltaikanlagen, Windräder oder Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von 970 Megawatt. Damit sind fast sechs Prozent der regionalen Kunden auch Stromerzeuger. Auch deshalb hat RWE Deutschland im vergangenen Jahr 40 Millionen Euro in den Ausbau der Stromnetze in der Region investiert. Das sagte Klaus Voußem, Leiter des RWE-Regionalzentrums in Trier.

Der Manager geht davon aus, dass der Ausbau der sogenannten Verteilnetze bundesweit ebenso teuer wird, wie die Erweiterung der großen Stromautobahnen. Zurzeit betreibt das Unternehmen in der Region etwa 10 000 Kilometer Netzleitungen und ist damit einer der größten Versorger. Der Trend zur Ökoenergie stellt den Konzern vor große Herausforderungen.

"Allein 2011 schloss RWE in der Region 2500 neue regenerative Erzeugungsanlagen an," sagt Heinz-Willi Mölders, Vorstandsmitglied von RWE Deutschland. In den nächsten Jahren soll nach den Vorstellungen des Landes fünfmal mehr Windenergie aus der Region kommen als bisher. Das entspricht 2500 Megawatt oder der Leistung von zwei bis drei Kohlekraftwerken.

Das bringt die Energieversorger an ihre Grenzen. Denn die Netze waren darauf ausgelegt, Strom zu den Kunden zu bringen. In der Spitze waren dies früher höchstens 500 Megawatt. "Wir bauen unsere Netze aus und forschen gezielt", so Mölders. "Der Konzern setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit Kommunen", sagt Lothar Oelert, Leiter der RWE-Hauptregion Rheinland-Pfalz. So gründen die Stadt Wittlich und RWE eine GmbH, um Photovoltaikanlagen auf die Dächer der Stadt zu bringen, in Hermeskeil wird gemeinsam die Nahwärmeversorgung geplant.

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