In die Bombenleger-Affäre kommt neue Bewegung

Rund 25 Jahre nach der sogenannten Bommeleeër (Bombenleger)-Affäre müssen sich zwei Polizeibeamte in Luxemburg vor Gericht verantworten. Es handelt sich dabei um zwei Männer, die seit vorigen Sommer wegen ihrer mutmaßlichen Verwicklung in die Affäre vom Dienst suspendiert sind.

Luxemburg. Anklage gegen zwei Luxemburger Polizisten: Sie sollen in die Bombenleger-Affäre involviert sein, die vor gut einem Vierteljahrhundert mit einer Reihe von Sprengstoffanschlägen im Großherzogtum begonnen hat. Wie das Luxemburger Tageblatt berichtet, befinden sich die beiden Polizisten im Augenblick noch auf freiem Fuß.

Die drei Richter begründen laut Tageblatt die Anklageerhebung mit einer ausreichenden Beweislast gegen die beiden Verdächtigen. Parallel zu dem Prozess gehen die Ermittlungen gegen die mutmaßlichen Täter der Bombenanschläge in den 1980er Jahren weiter. Das gab die Staatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung bekannt.

Die Angeklagten können in einer Frist von fünf Tagen nach der Bekanntmachung der Entscheidung der Ratskammer des Bezirksgerichts Berufung einlegen. Der Anwalt eines der beiden beschuldigten Polizisten hat bereits angekündigt, das tun zu wollen.

Der Begriff "Bommeleeër" bezeichnet eine Gruppe von Unbekannten, die zwischen 1984 und 1986 eine Serie von insgesamt 20 Sprengstoffanschlägen auf Infrastruktureinrichtungen und öffentliche Gebäude in Luxemburg begangen haben.

Nachdem der Fall in einer Sackgasse steckte und es um die "Bommeleeër-Affäre" jahrelang ruhig geworden war, tauchten erst im Jahr 2004 neue Hinweise auf. Am 25. November 2007 teilte dann Staatsanwalt Roby Biever auf einer Pressekonferenz mit, zwei Beamte, die zum Zeitpunkt der Attentate Mitglied der "Brigade mobile" der Gendarmerie waren, seien in den Fall verstrickt. Die beiden Beamten wurden wegen ihrer mutmaßlichen Verwicklung in den Fall im Sommer 2010 vom Dienst suspendiert.

Am Donnerstag dieser Woche nun sind sie unter Anklage gestellt worden. ltb/red

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