Internationale Banden schmuggeln Drogen durch die Eifel

Trier · Die Menge der durch die Eifel geschmuggelten Drogen nimmt zu. Die Trierer Staatsanwaltschaft beobachtet mit Sorge, dass die Schmuggler in jüngster Zeit immer professioneller vorgehen.

 Polizeihunde suchen in einem Fahrzeug nach Drogen, hier bei einer Kontrolle auf der A 1.

Polizeihunde suchen in einem Fahrzeug nach Drogen, hier bei einer Kontrolle auf der A 1.

Foto: Polizei Schweich

Es sind zumeist Zufallsfunde. Doch wenn Zollfahnder oder Bundespolizisten auf den bekannten Drogenrouten der Eifel nahe der belgischen Grenze fündig werden, dann gehen ihnen in jüngster Zeit immer öfter "dicke Fische" ins Netz. Mengen von einem Kilogramm oder mehr Drogen sind keine Seltenheit mehr.
So schnappten die Rauschgiftfahnder von Zoll und Bundespolizei Ende Februar zwei mutmaßliche Drogenschmuggler, bei denen fast ein Kilogramm Rauschgift gefunden wurde. Ein paar Tage zuvor fanden Zollbeamte bei einer Verkehrskontrolle in der Nähe der belgischen Grenze bei zwei Afrikanern 30 Kilogramm der chemisch hergestellten Droge Amphetamin - rund 300.000 Euro hätte mit dem Verkauf des Rauschgifts erzielt werden können. Es war der bislang größte Einzelfund an Drogen in der Region.
Bei der Trierer Staatsanwaltschaft beobachtet man die Entwicklung mit Sorge. Die Zunahme der geschmuggelten Drogenmengen deute darauf hin, dass es sich bei den geschnappten Verdächtigen wohl um Mitglieder größerer Banden handele, sagt der für Rauschgiftkriminalität zuständige Staatsanwalt Jörn Patzak.
Man habe es hier eindeutig mit organisierter Kriminalität zu tun und nicht Gelegenheits-Drogenkonsumenten, die das Rauschgift für den Eigenbedarf schmuggelten, sagt der Leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer. Allein schon wegen der Summen, die für den Kauf der Drogen bar bezahlt werden müssten. Amphetamin kostet laut Patzak zwei bis drei Euro pro Gramm, und es werde dann zumeist für 10 Euro wieder verkauft. Für die 30 Kilogramm Amphetamin mussten die Drogenhändler also geschätzt um die 60.000 Euro bezahlen, ein Gramm Kokain werde in der Szene für rund 50 Euro angeboten (Einkaufspreis etwa 30 Euro pro Gramm).
Sorge bereitet Patzak auch die rasche Verbreitung der gefährlichen Modedroge Crystal Meth, vor allem entlang der tschechischen Grenze. Es dauere nicht mehr lange, bis die Droge auch in der Region auftauche, vermutet er. Zumal sie auch in niederländischen Drogenlaboren hergestellt wird. Das Teufelszeug könnte bald auch in die Region gelangen

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