Irgendwann kommt die Biotüte: Regionaler Entsorgungssonderweg immer noch nicht umgesetzt

Trier · Knapp zwei Jahre nach der Einigung im Biotonnenstreit zwischen dem regionalen Abfallzweckverband und der Aufsichtsbehörde SGD Nord lässt das alternative Entsorgungssystem weiter auf sich warten.

Ob der zuletzt anvisierte Starttermin für die Einführung der Biotüten im Juli gehalten werden kann, sei fraglich, hieß es in einer Sitzung des (ART). Das sogenannte Trierer Modell plus sieht vor, dass die Bürger Speisereste und Küchenabfälle in kompostierbaren Tüten sammeln und diese dann bei einer der 86 regionalen Grüngutsammelstellen abgeben. Freiwillig und ohne dafür etwas zu bezahlen. Im Gegenzug wird in der Region Trier zunächst keine Biotonne eingeführt. Die Ausnahme ist der Vulkaneifelkreis, in dem es die Biotonne seit über 20 Jahren gibt.

Das Problem ist, dass die Sammelstellen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigt werden müssen. Heißt: Rund ein Dutzend Stellen "dürfen Verbesserungsvorschläge machen", fasste ein Mitglied der ART-Versammlung das bürokratische Prozedere zusammen. Das Ergebnis ist, dass bislang erst vier der 86 Sammelstellen die nötige Genehmigung haben.

Zwölf weitere Anträge seien in der Genehmigungsphase, 13 in der Antragsvorprüfung, und der Rest ist irgendwie in den Phasen davor. Ähnlich sieht es auch bei der Beschaffung von Behältern für das Biogut und Startersets mit Abfallsäcken, Infoflyern und Vorsortiergefäßen aus. Alles ist irgendwie in der Planung, ausgesucht oder teilweise auch schon besorgt.

"Es geht alles seinen Gang", fasst ART-Geschäftsführer Max Monzel den Stand der Dinge bei der Einführung der Biotüte zusammen. Und irgendwie klingt es nicht so, als müssten sich die Bürger in nächster Zeit darüber Gedanken machen, wo sie die zusätzlichen Sammelbehälter hinstellen.

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