Irische Fluggesellschaft Ryanair fliegt ab Oktober erstmals vom Hahn nach Israel

Lautzenhausen · Ovda – nur wenige dürften diesen Namen kennen. Es ist ein Flughafen mitten in der Negev-Wüste in Israel, knapp 60 Kilometer entfernt vom Roten Meer und dem Badeort Eilat. Außer dem Flughafen ist sonst nicht viel in Ovda. Auch auf dem Flughafen selbst ist das Angebot beschränkt.

Es gebe keine Mietwagen, auch öffentliche Busse und Taxis seien selten, heißt es auf einer israelischen Touristikseite im Internet. Bislang kann man von dort aus nach London, Moskau, Helsinki oder auch Budapest fliegen.

Ab Oktober wird es zwei Mal die Woche von dem Wüstenflughafen auch zum Hahn im Hunsrück gehen. Das hat die irische Fluggesellschaft Ryanair gestern bekannt gegeben. Eine Sprecherin des Hahn bestätigte kurz darauf entsprechende Informationen unserer Zeitung. Neben dem Hahn fliegt Ryanair von Ovda aus unter anderem auch nach Baden-Baden, Berlin und Charleroi. Seit einem Jahr nutzt die Fluggesellschaft den kleinen Flughafen und fliegt von dort nach Litauen, Ungarn, Polen und in die Slowakei. Ab Oktober sollen acht neue Ziele hinzukommen. Erstmals wird die Fluggesellschaft dann auch vom Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv, dem größten Airport in Israel, fliegen. Von Deutschland aus wird Ryanair allerdings nur von Baden-Baden aus Flüge nach Tel Aviv anbieten.

So früh wie jetzt wurden bislang noch nie neue Winterziele vom und zum Hahn bekannt gegeben. Erst Anfang Dezember hatte Ryanair angekündigt, wie der kommende Sommerflugplan vom Hunsrück aus aussehen wird. Welche Ziele außer dem israelischen Ovda ab Oktober vom Hahn angeboten werden, steht bislang noch nicht fest. "Ich bin zuversichtlich, dass wir auch im kommenden Winter wieder viele attraktive Ziele im Angebot haben werden", sagte Flughafen-Chef Markus Bunk gestern. Die Ankündigung von Ryanair der zwei wöchentlichen Flüge nach Israel wertet er als "positives Signal".

Im Herbst hatte die Flughafengesellschaft einen Fünf-Jahresvertrag mit den Iren abgeschlossen. Damit habe man "die langjährige gute Zusammenarbeit bekräftigt und weiter ausgebaut", sagte Hahn-Chef Bunk. Bei den Verkaufsverhandlungen des Flughafens, der zu 82,5 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz gehört, war der Fünfjahresvertrag mit Ryanair bei einigen Interessenten für den finanziell angeschlagenen Hahn jedoch auf Kritik gestoßen.

Dadurch seien sie gezwungen, der Fluggesellschaft weiterhin die vom Hahn gewährten Sonderkonditionen einzuräumen, hieß es aus Bieterkreisen. Es gilt als wahrscheinlich, dass der Hunsrück-Flughafen an die pfälzische ADC geht. Es ist der einzige Bieter, mit dem das Land nun noch verhandelt (der TV berichtete). Die ADC will gemeinsam mit dem chinesischen Konsortium HNA vor allem das Frachtfluggeschäft auf dem Hahn ausbauen.

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