Krisensitzung im Mainzer Innenministerium: Nach den Turbulenzen am Flughafen Hahn mit dem Aufruhr um das Sanierungskonzept von Geschäftsführer Heinz Rethage und dem Verdacht auf Unregelmäßigkeiten ist der zuständige Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD) eingeschritten. Ministeriumssprecher Joachim Winkler bestätigt dem Volksfreund ein Gespräch am Mittwoch zwischen Lewentz, Hahn-Aufsichtsratschef Johannes Endler, dessen Stellvertreter Joachim Mertes sowie den Geschäftsführern Heinz Rethage und Wolfgang Pollety.
Offiziell heißt es nur, es sei die nächste Aufsichtsratssitzung am 23. September vorbereitet worden. Dann soll erneut über das Sanierungskonzept beraten werden. Wie der Volksfreund aus Regierungskreisen erfuhr, sind jedoch auch Personalwechsel besprochen worden. Demnach sollen Aufsichtsratschef Endler (74) und der kaufmännische Geschäftsführer Pollety (45) in Kürze ausscheiden. Ex-Fraport-Manager Endler ist seit Oktober 2011 im Amt, der vor allem für Finanzen und Controlling zuständige Pollety seit September 2009.

Eine offizielle Bestätigung für die Personalien gibt es nicht. Sanierer Rethage, der erst im Februar kam, im Aufsichtsrat heftig mit Endler aneinandergeriet und auch mit Pollety im Clinch liegt, erfährt jedoch eine auffällige Rückendeckung. "Er wird weiter seine Aufgaben wahrnehmen", sagt SPD-Fraktionschef Hendrik Hering. Ähnlich äußert sich Grünen-Fraktionschef Daniel Köbler. Tags zuvor lobte bereits Wirtschaftsministerin Eveline Lemke den Manager Rethage.

Derweil will Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) eine Zusammenarbeit mit drei Flugexperten ausloten. Sie könnten die Regierung und Geschäftsführer Rethage, der sich noch nicht so gut auskennt, beraten. Regierungssprecherin Monika Fuhr bestätigt dem TV, dass gestern ein Gespräch vorgesehen war, jedoch kurzfristig abgesagt wurde.

Kommentar: Unverzüglich handeln

Minister Lewentz will Feuer am Hahn löschen