Jetzt Tüv-geprüft: Die besten Standorte für Windkraft im Land

Mainz · Die Stromerzeugung aus Windkraft soll in Rheinland-Pfalz stark ausgebaut werden. Energieministerin Eveline Lemke präsentiert einen Windatlas, der aufzeigt, wo sich "weiße Riesen" am besten wirtschaftlich betreiben lassen.

 Windkraft (Symbolfoto)

Windkraft (Symbolfoto)

Foto: Fritz-Peter Linden/Archiv

In Rheinland-Pfalz gibt es rund 1250 Windkraftanlagen, die 2000 Megawattstunden Strom produzieren. Bis 2030 sollen es mehr als doppelt so viele Anlagen mit 7500 Megawattstunden Leistung werden. Entscheidendes Kriterium dafür, wo Windräder gebaut werden: die Windstärke.

Laut Winfried Manns, Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebunds, ist eine Windgeschwindigkeit von 7,3 Metern pro Sekunde erforderlich, damit sich Anlagen rechnen. Bislang mussten sich die Kommunen oft auf Aussagen von Investoren verlassen oder Gutachten beauftragen, um geeignete Standorte zu ermitteln. Kosten: 100.000 Euro.

Jetzt liegt für Kommunen und Investoren eine wichtige Entscheidungshilfe kostenlos vor: Der vom Tüv Süd erstellte Windatlas identifiziert für das Land eine geeignete Fläche von etwa vier Prozent. Demzufolge sind die Höhenzüge von Eifel und Hunsrück sowie Gebiete in Rheinhessen besonders gut für Windräder.

Ministerin Lemke will auch die Bürger informieren. So kann jeder im Internet unter www.windatlas.rlp.de sehen, wie stark der Wind in seinem Ort bläst. "Das wird zur Versachlichung der Diskussionen beitragen", glaubt Lemke. Sie geht davon aus, dass einige bereits bestehende Anlagen ab- oder umgebaut werden.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier begrüßt den Windatlas als wichtige Faktenbasis für die Steuerung der Energiewende. "Der Windenergieausbau kann damit in die richtigen Bahnen gelenkt werden", sagt Präsident Peter Adrian. Allerdings müsse weiterhin im Einzelfall geprüft werden, "ob der Windenergieausbau nicht hinter anderen Nutzungen zurückstehen muss".

Als Leitfaden für die Praxis dient die neue Broschüre "Windenergie und Kommunen", die das Ministerium und der Gemeinde- und Städtebund erstellt haben. Sie informiert unter anderem über rechtliche Grundlagen und geeignete Gesellschaftsformen.

Wo der Wind im Land am stärksten bläst

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