Kein Sammellager in Trier

Das Land macht einen Rückzieher: Es wird kein Sammellager für Asylbewerber in Trier geben. Darauf einigten sich gestern Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen und Innenstaatssekretär Roger Lewentz.

Trier/Mainz. (wie) Offensichtlich wurde der Gegenwind nun doch zu rau: Gestern begrub das Mainzer Innenministerium seine Pläne, in Trier ein Sammellager für Asylbewerber zu errichten. "Wir sind gemeinsam mit der Stadt Trier zu der Auffassung gekommen, dass auf die Einrichtung einer Gemeinschaftsunterkunft verzichtet werden kann", sagte Innenstaatssekretär Roger Lewentz nach einem Gespräch mit Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen. In den vergangenen Wochen hat es heftigen Widerstand gegen die Pläne des Landes gegeben, die Aufnahmeeinrichtung mit einer Gemeinschaftsunterkunft zu erweitern. Die Asylbewerber, die normalerweise nach drei Monaten auf die Kommunen verteilt werden, sollten noch sechs Monate länger in Trier bleiben. Hintergrund: Wegen rückläufiger Asylbewerberzahlen rechnete sich die Einrichtung nicht mehr. Mit dem angeschlossenen Sammellager sollten die Kapazitäten besser ausgenutzt werden (der TV berichtete). Dagegen protestierten Asylbefürworter und der Katholikenrat des Bistums. Die Ausstattung der Aufnahme-Einrichtung müsse nun ihrer Auslastung entsprechend angepasst werden, sagte Lewentz. Entgegen der bisherigen Ankündigung des Innenministeriums müsse aber keiner der dort Beschäftigten entlassen werden.

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