Kurt Beck bleibt der Chef

MAINZ. Die Stellvertreter-Riege an der Spitze der Landes-SPD wird aufgewertet, doch Kurt Beck bleibt der Chef: Der künftige SPD-Bundesvorsitzende will sich im Land durch verstärkte Arbeitsteilung entlasten, scheut aber ansonsten die Belastung durch drei Ämter nicht. Als Ministerpräsident will Beck ohne Abstriche präsent sein.

Auch nach seiner Wahl zum Bundesparteichef im Mai will Beck weiterhin SPD-Landesvorsitzender bleiben und am 8. Juli beim Parteitag in Trier erneut kandidieren. "Ich fühle mich stark genug, das zu schaffen. Und ich bin gewillt, es zu schaffen", unterstrich der Mainzer Regierungschef nach einem entsprechenden einstimmigen Vorschlag des Parteivorstandes. Vergangene Woche hatte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck vor dieser Dreifachbelastung kapituliert und war als SPD-Chef zurück getreten. Zwar ist laut Beck niemand vor gesundheitlichen Risiken gefeit. Doch will sich der Pfälzer nicht von der Hektik des politischen Alltags anstecken lassen. Entlastung als Landesvorsitzender soll ihm die Arbeitsteilung mit seinen drei Stellvertretern bringen. Theresia Riedmaier, Landrätin der Südlichen Weinstraße, wird sich vorrangig um die kommunale Parteiebene kümmern. Bildungsministerin Doris Ahnen soll die Landes-SPD auf Bundesebene vertreten und vor allem für die Beziehungen zu Gewerkschaften, Kirchen und Sozialverbänden zuständig werden. Der designierte Wirtschaftsminister Hendrik Hering wird sich der internen Parteiarbeit widmen sowie für die Kontakte zu Wirtschaft, Kammern und Landwirtschaft zuständig sein. Zu der Neustrukturierung im Landesvorstand gehören auch die Wechsel in den Ämtern des Generalsekretärs und des Schatzmeisters: Roger Lewentz und Ingolf Deubel rücken in der neuen Regierung zum Innen-Staatssekretär und zum Finanzminister auf. Um mögliche Interessenkonflikte zwischen Partei und Regierungsamt auszuschließen, werden ihnen die Landtagsabgeordneten Heike Raab und Günther Ramsauer nachfolgen (der TV berichtete). Mit der personellen Aufstellung für die kommenden Jahre, die vom Parteitag abgesegnet werden müssen, werde der Generationenwechsel vorbereitet, so der Ministerpräsident. "Alle anderen Entscheidungen werden in drei Jahren getroffen", fügte er mit Blick auf eine mögliche Kanzlerkandidatur hinzu.

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