Land will Minister-Handys abhörsicher machen

Mainz · Die rheinland-pfälzische Landesregierung erwägt nach Bekanntwerden der Ausspähung des Kanzlerinnen-Handys, die Handys der politischen Spitze zusätzlich abzusichern. Bislang sind die Mobiltelefone der Minister laut Auskunft des Innenministeriums nicht speziell verschlüsselt.

Der Verfassungsschutz des Landes hat keine Erkenntnisse, dass ausländische Geheimdienste auf rheinland-pfälzische Telefonnetze zugreifen. Der Landesdatenschutzbeauftragte kritisiert, dass viele Landesbehörden und auch Kommunen Telefonverträge mit privaten Betreibern geschlossen hätten. Dadurch bestehe die Gefahr, dass die Kommunikation nicht ausreichend geschützt sei.

Dass das Handy der Kanzlerin vom amerikanischen Geheimdienst NSA abgehört worden sein soll, überrascht Konstantin Knorr nicht. Er ist Professor an der Hochschule Trier und Experte für IT-Sicherheit. Der NSA höre gezielt prominente Politiker ab, sagt Knorr im Gespräch mit unserer Zeitung.

In Unterlagen des Ex-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden, der durch seine Enthüllungen den Ausspähskandal ans Licht gebracht hat, seien entsprechende Hinweise gefunden worden.

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