Landesbetrieb stimmt sich bei Auftrag für zusätzliche Sicherungsmaßnahmen der Hochmoselbrücke mit Berlin ab – Vergabe bis Mitte Juni

Ürzig/Berlin · Bis Mitte Juni will der Landesbetrieb Mobilität den Auftrag geben, den Eifelhang so zu sichern, dass die Pfeiler der riesigen Hochmoselbrücke dort fest stehen. Wie viel das kostet, ist offen. Aktuell werden die Maßnahmen mit dem Berliner Verkehrsministerium abgestimmt. Denn zahlen muss der Bund.

In Kürze will der Landesbetrieb Mobilität (LBM) die aufwendigen Sicherungsarbeiten für den Eifelhang ausschreiben, auf dem die Pfeiler der umstrittenen Hochmoselbrücke stehen sollen. Wie der Landesbetrieb auf TV-Anfrage mitteilt, stimmt man derzeit die Details der Maßnahmen mit dem Bundesverkehrsministerium ab. Denn der Bund muss zahlen.

Wie teuer es wird, die sechs 40 Meter tiefen Betonschächte und 120 Metallanker à je 50 Meter Länge zu bauen, ist ungewiss. Der LBM spricht von 10 bis 20 Millionen Euro. Ein Experte, Ingenieurgeologe Rafig Azzam aus Aachen, hingegen geht von 50 bis 100 Millionen Euro Kosten aus.

Die Ausschreibung soll veröffentlicht werden, sobald alle Details mit Berlin geklärt sind. Die Vorabstimmung habe bereits stattgefunden. "Wir gehen derzeit davon aus, dass die Vergabe der Dübelschächte Mitte Juni 2016 erfolgen wird", heißt es vom LBM. Danach haben die Firmen rund drei Wochen Zeit, ihre Angebote zu kalkulieren. Diese werden dann geprüft und anschließend müsse der Bund als Geldgeber dem wirtschaftlichsten Bieter zustimmen.

Schon seit Jahren warnen Experten, darunter auch der ehemalige Leiter des Landesamts für Geologie und Bergbau, dass es sich bei dem Eifelhang um ein ausgewiesenes Rutschgebiet handele, dass die Geologie höchst komplex sei, weil festes Gestein erst in etwa 70 Metern Tiefe anstehe, und dass es Gleitfugen gebe, an denen der Hang sich langsam abwärts bewege.

Der Landesbetrieb Mobilität und das übergeordnete Mainzer Verkehrsministerium hatten trotz aller Bedenken immer wieder betont, ihr Sicherheitskonzept reiche aus. Dass der Hang nun doch gesichert werden soll und sich der Bau der umstrittenen Brücke weiter verteuert, hatte kurz vor den Landtagswahlen für politischen Streit gesorgt. Die CDU hatte der Landesregierung vorgeworfen, weder Parlament noch Presse informiert zu haben. Der LBM betont nun erneut, dass er "als Auftragsverwaltung grundsätzlich in eigener Verantwortung die Maßnahmen an Bundesfernstraßen plant".

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