Landtag macht Druck auf die Bahn

Mainz · Der Landtag verurteilt einhellig, dass die Bahn vier Fernzüge streichen will, die täglich von Koblenz über Trier nach Luxemburg fahren. Infrastrukturminister Roger Lewentz will noch einmal mit Bahnchef Rüdiger Grube reden.

Mainz. Bahnkunden in der Region steht eine Einschränkung des Angebots bevor, denn mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember will die Deutsche Bahn AG vier IC-Verbindungen kappen (der TV berichtete). Derzeit verkehren auf der Moselstrecke die IC im Wechsel mit Regionalexpresszügen im Stundentakt.
"Eine wichtige Ader wird abgeklemmt", kritisierte die Grüne Jutta Blatzheim-Roegler aus Bernkastel-Kues am Donnerstag im Landtag. CDU-Sprecher Bernd Henter aus Konz schimpfte über das "inakzeptable Abkoppeln des ländlichen Raums".
Sind sich SPD, CDU und Grüne in der Beurteilung der Sachlage einig, gibt es Dissens in der weiteren Vorgehensweise. Christdemokrat Henter betonte, es gebe keine gesetzliche Handhabe, um die Bahn zu zwingen. Das Land müsse mit der Bahn verhandeln und notfalls selbst Geld in die Hand nehmen, um zum Wohl der Bürger einen Stundentakt zu gewährleisten. Die für den Fernverkehr zuständige Bahn hatte angeboten, das für den Nahverkehr zuständige Land könne mit jährlich zwei Millionen Euro die Streichungen abwenden.
SPD und Grüne lehnen das jedoch kategorisch ab. Man könne das "Erpresserangebot" der Bahn nicht akzeptieren, sagte Astrid Schmitt (SPD) aus Daun. "Wir tun alles, um die Bahn umzustimmen", erklärte Minister Lewentz.

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