LBM: Hochmoselbrücke ist trotz schwierigen Untergrunds sicher

Koblenz · Die Hochmoselbrücke wird sicher stehen. Diese Botschaft sandte der Landesbetrieb Mobilität nach der jüngsten Debatte um die Statik des Bauwerks aus. Nach vielen Messungen gebe es kaum einen Hang, der besser bekannt sei, als der auf der Eifelseite der Moselquerung.

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) hält die umstrittene Hochmoselbrücke trotz des schwierigen Untergrundes für sicher. Schon seit Jahrzehnten seien Messungen vorgenommen worden, alle Fragen der Statik seien ausführlich behandelt worden, sagte der technische Geschäftsführer des LBM, Bernd Hölzgen, am Montag in Koblenz. "Wir sind ganz sicher, mit den Möglichkeiten, die der Ingenieurbau uns ermöglicht, hier ein sicheres Bauwerk hinzustellen."

Zuletzt war bekanntgeworden, dass ein weiteres Gutachten zum Thema Sickerwasser an der größten Brückenbaustelle Europas erstellt werden soll. Der Chef des Landesamtes für Geologie und Bergbau, Harald Ehses, hatte dies vehement gefordert. Hintergrund ist, dass drei Pfeiler der Brücke auf der Eifelseite an einem Hang entstehen sollen, der ein sogenannter Rutschhang ist.

Solche Rutschhänge mit sogenannten Störzonen im Boden seien an Mosel und Rhein nichts Besonderes, sagte Hölzgen. Um das Bauwerk abzusichern, würden an den Pfeilern bis zu zwölf Bohrpfähle bis zu 47 Meter tief in den Boden gesetzt. "Die Untergrundverhältnisse sind nicht einfach, aber wir haben ingenieurtechnische Möglichkeiten, so dass überhaupt keine Gefahr besteht", sagte Hölzgen.

Die geologischen Verhältnisse in der Gegend sind laut LBM bestens bekannt. Schon seit Anfang der 1980er Jahre habe es mehr als 180 Bohrungen gegeben, sagte Hölzgen. Allein an dem Eifelhang seien es 25 gewesen in bis zu 70 Metern Tiefe, ergänzte der Geschäftsleiter Planung und Bau beim LBM, Heinrich Frießem. Darüber hinaus gebe es drei Grundwasser-Messstellen, ein satellitengesteuertes Messnetz, das den Hang überwache, und zehn sogenannte Inklinometer, die vertikale Veränderungen im Hang erfassen. "Dieser Hang ist seit Jahrhunderten nicht in Bewegung", sagte Frießem. Der LBM-Geologe Uwe Schroeder betonte: "Viel besser kann man einen Hang nicht kennen."

Die Auswirkungen der Pfeiler auf den Hang seien mit "Nadelstichen in einem großen Kuchenteig" vergleichbar, sagte Hölzgen. Das nun noch zu erstellende hydrogeologische Gutachten rund um das Thema Sickerwasser werde keine grundsätzlichen Änderungen nach sich ziehen. Dass es nun erst entstehe, sei kein Versäumnis. "Das ist ganz normales Prozedere." Die Entscheidung dafür sei im Oktober gefallen. Es sei nicht davon auszugehen, dass es zu Verzögerungen an der Brückenbaustelle komme oder dass höhere Kosten entstünden.

Die 1,7 Kilometer lange Hochmoselbrücke soll zwischen Ürzig und Rachtig in 160 Metern Höhe über die Mosel führen und unter anderem den Hunsrück-Flughafen Hahn besser mit der Eifel verbinden. Anwohner und Winzer protestieren seit Jahren dagegen.

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