Mainz schweigt weiter

MAINZ. (wie) Der Skandal um falsch deklarierte Schlachtabfälle, die in Rheinland-Pfalz zu Gelatine verarbeitet wurden, wird zu einem Politikum. Die Grünen werfen Umweltministerin Margit Conrad (SPD) Desinformation der Verbraucher vor.

Im Mainzer Umweltministerium schweigt man weiter. Auch gestern wurde der Name des rheinland-pfälzischen Unternehmens nicht genannt, das falsch deklarierte Schlachtabfälle aus Bayern erhalten und zu Gelatine weiterverarbeitet hatte. Das Unternehmen habe in "gutem Glauben" gehandelt. Als man dort erfahren habe, dass falsch deklarierte Ware verwendet wurde, sei eine Rückrufaktion gestartet worden, teilte das Umweltministerium mit. Laut Südwestrundfunk hat eine Firma in Monzingen (Kreis Bad Kreuznach) bestätigt, 2002 und 2004 falsch deklarierte Fleischabfälle aus Bayern bekommen und verarbeitet zu haben. Das Mainzer Umweltministerium geht davon aus, ohne den Namen des Unternehmens zu bestätigen, dass statt der auf den Zertifikaten genannten Schweineschwarten insgesamt 120 000 Kilogramm Schlachtabfälle geliefert und zu Gelatine verarbeitet wurden. Die Bitburger Grünen-Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken fordert mehr Transparenz. Die Verbraucher müssten sofort und umfassend informiert werden, welche Firmen und welche Lebensmittel von den illegalen Machenschaften betroffen seien, so Höfken.

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