Mehr Schüler als gedacht: Land stellt 250 Lehrer zusätzlich ein

250 zusätzliche Lehrer – so reagiert die Landesregierung auf die neuen Schülerzahlen für Rheinland-Pfalz. Wegen des Zuzugs von Familien aus dem Ausland fällt der Rückgang deutlich geringer aus als bisher angenommen.

540.700 Schüler starten heute in Rheinland-Pfalz in das neue Schuljahr. Das sind zwar 7000 weniger als vor einem Jahr. Der Rückgang fällt dennoch um 4000 Kinder und Jugendliche geringer aus als gedacht. "Die Zuwanderung nach Deutschland - und auch der Zuzug nach Rheinland-Pfalz - ist deutlich größer als in früheren Prognosen angenommen", sagt Bildungsministerin Doris Ahnen im Volksfreund-Interview. "Wir haben darauf reagiert und 250 mehr Lehrerstellen als ursprünglich geplant im System."

Insgesamt seien zum Schuljahresbeginn landesweit 1200 Lehrkräfte eingestellt worden. Die Rückmeldungen aus den Schulen ließen auf eine "gewisse Zufriedenheit" mit den Lehrerzuweisungen für das neue Schuljahr schließen. Landesweit gibt es nach Auskunft des Bildungsministeriums knapp 41.000 Lehrer.

In der Region Trier freuen sich 4200 Kinder darauf, eingeschult zu werden (Trier 700; Kreis Trier-Saarburg 1318; Kreis Bernkastel-Wittlich 898; Eifelkreis Bitburg-Prüm 834; Vulkaneifelkreis 464). Für die meisten von ihnen beginnt der Schulalltag allerdings erst am Dienstag. 5650 Jugendliche wechseln in eine weiterführende Schule.

Kritik gibt es zum Schuljahresbeginn vom Lehrerverband VBE (Verband Bildung und Erziehung). Nach seinen Berechnungen fehlen im Schuljahr 2014/15 landesweit 800 Lehrkräfte, was dem Ausfall von 12.000 Stunden Unterricht pro Woche entspreche.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht die Entscheidung des Landes, kurzfristig mehr Lehrer einzustellen positiver. Der GEW-Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer schränkt aber ein: "Ob sich die Situation an den Schulen und Schularten, bei denen es bisher Versorgungsengpässe gegeben hat, im neuen Schuljahr dadurch verbessern wird, ist derzeit aber nicht abzusehen. Die Zahl der Planstellen wird bei allen Anstrengungen der Landesregierung nicht ausreichen."

Einig sind sich Landesregierung und Gewerkschaften darin, dass die Inklusion für Lehrer, Schulen und Ministerium die größte Herausforderung darstellt. Erstmals haben in diesem Jahr die Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf die freie Wahl zwischen einer Förderschule und dem Unterricht mit nichtbehinderten Kindern in einer Schwerpunktschule. Davon gibt es insgesamt 270 im Land.

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