Milchbauern fühlen sich schlecht vertreten

Der Streit zwischen zahlreichen Milchbauern und dem Bauernverband Rheinland-Nassau schwelt weiter. Gestern protestierten rund 100 Landwirte vor ihrer Vertretung in Koblenz. Derweil sieht die Milchindustrie einen ersten Hoffnungsschimmer in Sachen Preisentwicklung.

Koblenz/Trier. (hw/sey) Knapp 100 Milchbauern aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz haben am Hauptsitz des Bauernverbands Rheinland-Nassau in Koblenz protestiert. Nach Angaben eines Sprechers der Demonstranten fühlen sich die Milch-Landwirte von ihren Funktionären nicht mehr vertreten.

Dietmar Johnen, Sprecher der Protestierer, sagte im Gespräch mit dem TV, in den vergangenen Tagen seien mehrere Dutzend Milch-Landwirte aus dem Bauernverband ausgetreten. Die größtenteils aus der Eifel und dem Kreis Trier-Saarburg nach Koblenz angereisten Landwirte werfen ihren Funktionären vor, sich nicht ausreichend für die unter dem Preisverfall leidenden Milch-Bauern einzusetzen. Der Bauernverband Rheinland-Nassau hat nach eigenen Angaben rund 19 000 Mitglieder.

Derweil hofft der Milchindu s trie-Verband (MIV), dass sich die Milchpreis-Situation langsam entspannt. Der sich seit mehreren Wochen abzeichnende Aufwärtstrend auf dem Milchmarkt setze sich langsam aber stetig fort. Nach Angaben des Verbandes (rund 100 Mitglieder, größtenteils Molkereien) zeigen die Notierungen für die wichtigsten Milchprodukte weltweit eine steigende Tendenz. Auch auf dem europäischen Markt stiegen die Preise. So seien die Butterpreise im deutschen Lebensmittelhandel seit Monatsbeginn um 20 Cent je 250-Gramm-Päckchen angestiegen. Auch bei Trinkmilch, Sahne und Quark erwartet der MIV in näherer Zukunft Preisverbesserungen. "Je nach Absatzmarkt, Produktangebot und Kontrakt der Molkerei werden die verbesserten Erlöse im Laufe der nächsten Monate in Form eines höheren Milchgeldes bei den Bauern ankommen", so der Verband. Anfang November stehen Verhandlungen zwischen Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel an.

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