"Mit Mut, Tatkraft und Zuversicht"

TRIER. Nach 1994 und 2000 traf sich Rheinland-Pfalz gestern zum dritten Mal zum Neujahrsempfang in Trier. Ministerpräsident Kurt Beck begrüßte in der Arena mehr als 1500 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Militär.

Der zwei DIN-A-4-Seiten umfassende Sitzplan, den hilfreiche Geister gestern Abend jedem Besucher der Arena mit einem freundlichen Lächeln in die Hand drückten, war schon allein ein deutlicher Hinweis auf den hohen gesellschaftlichen Stellenwert des Neujahrsempfangs. Landesregierung, Landtag, Bundestag, das Europäische Parlament, die Justiz, das diplomatische und konsularische Corps, die Religionsgemeinschaften, Generäle und Geschäftsführer - die Organisatoren haben sich wahrscheinlich in so manchem Stoßgebet eine Halle gewünscht, die nur aus ersten Reihen besteht.Die Trümpfe des Helmut Schröer

Das hochkarätige Publikum wurde ebenso hochkarätig unterhalten. Zuständig für die musikalische Umrahmung des Abends war die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Triers Oberbürgermeister Helmut Schröer hatte als Gastgeber das Privileg, den Abend zu eröffnen. Er bestand diese rhetorische Prüfung ohne Schwierigkeiten, schließlich hatte er genug Trümpfe in der Hand. Die Konversion als Trierer Erfolgsgeschichte, zu der auch die Arena gehört, die nahende Konstantin-Ausstellung 2007 und, damit verbunden, die hervorragenden Beziehungen zu Luxemburg und anderen Partnern weltweit prägten die kurze Ansprache des Rathaus-Chefs. Sein Kernsatz: "Europa lebt in unserer Stadt." Dass sich Rheinland-Pfalz "vom Armenhaus der Republik zu einem blühenden Land entwickelt hat", ist für Ministerpräsident Kurt Beck der "großartigen Leistung einer ganzen Generation" zu verdanken. Diese Leistung sei gleichzeitig Ansporn, auch die heutigen Probleme mit Mut, Tatkraft und Zuversicht gemeinsam anzupacken, sagte Beck. Priorität habe der Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit. Der Ministerpräsident sprach auch über die Bedeutung der Bildungspolitik. "Es gibt nur eines, was auf Dauer teurer kommt als Bildung, nämlich keine Bildung", betonte Beck. Kinderfreundlichstes Bildungsland

Er nannte Rheinland-Pfalz "das kinderfreundlichste Bildungsland" und verwies exemplarisch darauf, dass das letzte Kindergartenjahr nunmehr beitragsfrei sei, und dass der Besuch des Kindergartens ab zwei Jahren möglich werde. Auch Beck nahm Bezug auf die Konstantin-Ausstellung 2007. "Sie wird daran erinnern, dass die Welt einmal von rheinland-pfälzischem Boden aus regiert wurde." Von Juni bis September 2007 würden Deutschland und Europa auf Trier blicken. Der Ministerpräsident forderte auf seinem elften Neujahrsempfang mehr Zuversicht und Engagement. "Alles Gute auf der Welt geschieht nur, wenn einer mehr tut, als er tun muss", sagte er unter Berufung auf den Gründer der SOS-Kinderdörfer, Hermann Gmeiner. Beck ehrte in Trier Zeitungs-Zusteller, darunter auch Zusteller des Trierischen Volksfreunds (der TV berichtete).

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