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TRIER. Erfolg für die Uni Trier: Von 34 bundesweit vergebenen "Graduiertenkollegs" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gehen gleich zwei an die Mosel. Das bedeutet in den nächsten vier Jahren die Chance für fast 40 Jung-Wissenschaftler, in Trier zu forschen und an ihrer Promotion zu arbeiten.

Es sei "schon ein bisschen vermessen" gewesen, angesichts bundesweiter Riesen-Konkurrenz gleich zwei Trierer Projekt-Vorschläge bei der DFG einzureichen, sagt ein stolzer Uni-Präsident Peter Schwenkmezger. Aber offensichtlich waren die Konzepte so überzeugend, dass Trier den Zuschlag bekam. Was umso schwerer wiegt, als sich keine andere Rheinland-Pfälzische Hochschule in diesem Jahr eines der begehrten Kollegs sichern konnte. So stehen nun 1,5 Millionen Euro außerhalb des "normalen" Hochschul-Etats zur Verfügung, um bei den Psychologen intensiv den Ausstoß von Stress-Hormonen und ihren Einfluss auf Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Emotionen und Sozialverhalten zu untersuchen. Kooperationspartner ist die holländische Universität Leiden. 13 Doktoranden können in Trier forschen, dazu werden Sachmittel und spezielle Lehrangebote gefördert. Für den zuständigen Fachbereich nicht nur wissenschaftliche Anerkennung, sondern auch die Chance, Arbeitsplätze auf Zeit zu schaffen. 1,1 Millionen Euro kann das Institut für Umwelt- und Technikrecht aus dem gleichen Extra-Topf verbuchen. In seinem Kolleg sollen Rechts- und Naturwissenschaftler gemeinsam die Auswirkung von Rechtsnormen auf den Schutz von Umweltgütern wie Boden, Wasser, Luft, Klima erforschen. 24 Stipendiaten werden bis 2010 gefördert. Für Uni-Präsident Schwenkmezger ist der Zuschlag für Trier ein Beweis, "dass wir auch bei höchsten Exzellenz-Anforderungen in vielen Forschungsgebieten mit anderen Universitäten mithalten können". Den Psychologie-Professor treibt die Sorge um, angesichts der Debatte über einzelne Elite-Hochschulen könne die Leistungsfähigkeit kleinerer Unis aus dem Blickfeld geraten. Dabei ist Trier gerade bei den "Drittmitteln", also jenen Geldern, die nicht aus dem eigentlichen Hochschul-Etat des Landes kommen, beachtlich vertreten. Rund 17,2 Millionen hat die Uni im letzten Jahr eingeworben, überwiegend aus öffentlichen Forschungstöpfen, aber auch von Stiftungen oder Ministerien. 15 Prozent steuern Privatunternehmen mit Kooperationen oder Forschungsaufträgen bei - nicht gerade der Löwenanteil. Das könne mit dem Fehlen solventer Großfirmen in der Region zusammenhängen, vermutet der für Forschung zuständige Vizepräsident Prof. Wolfgang Klooß. Aber er verweist auf "viele kleinere Drittmittel-Projekte", bei denen es zwar nicht um riesige Zahlen geht, die aber trotzdem einen Beschäftigungs-Effekt verzeichnen. Auf knapp 200 schätzt Präsident Schwenkmezger die Zahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter-Stellen, die durch Drittmittel gesichert werden. Dazu kommen studentische Hilfskräfte und Verwaltungspersonal. Historiker, Germanisten, Psychologen, Soziologen, Biogeographen gehören zu jenen Fächern, die ihre Möglichkeiten am konsequentesten durch Drittmittel-"Nebenverdienste" aufbessern. Die Uni unterhält sogar einen Fonds für "Anschub-Finanzierung", wenn ein Projekt aufwändig vorbereitet werden muss. Immer öfter sucht man die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen wie FH Trier oder Uni Mainz, um die Chance für Projektvorschläge zu erhöhen. Aber Klooß und Schwenkmezger haben auch einen Schwachpunkt ausgemacht: Nur 7 Prozent Drittmittel kommen derzeit aus EU-Töpfen. Da sei wohl noch einiges zu holen, mutmaßen die Experten. In diesem unübersichtlichen Bereich, sagt Schwenkmezger, "müssen wir uns dringend verbessern".

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