4 Uhr am Freitagmorgen: Ein Sondereinsatzkommando stürmt die Wohnung eines 40-Jährigen in der Konzer Innenstadt. Die Ermittler gehen davon aus, dass der wegen Einbruchsdelikten vorbestrafte Mann am 31. Juli in die Wohnung einer 63-Jährigen im Konzer Wohngebiet Roscheid eingestiegen ist. Das spätere Opfer entdeckte ihn dann wohl. Der Mann soll die Frau erwürgt haben. So habe er seine Beute (Sparbücher, Bargeld, Münzen und Schmuck ) sichern und die Tat vertuschen wollen, vermutet die Trierer Staatsanwaltschaft.

Gegen den Beschuldigten hatte das Amtsgericht Trier deshalb einen Haftbefehl wegen Mordes aus Habgier und zur Verdeckung einer Straftat erlassen.

Die Ermittler seien durch einen Rucksack auf den Tatverdächtigen gestoßen, sagt Oberstaatsanwalt Ingo Hromada auf TV-Anfrage. Die extra für den Fall einberufene Sonderkommission hatte über den TV und andere Medien öffentlichkeitswirksam nach Hinweisen zu dem Mann oder dem Rucksack gefahndet. Insgesamt kamen so fast 50 Spuren zusammen.

In dem Rucksack, den die Beamten vor zwei Wochen am Moselufer in Karthaus entdeckt haben, sei unter anderem das Werkzeug gefunden worden, mit dem der Mann die Tür des Hauses der Getöteten aufgebrochen haben soll. Zudem sind laut Hromada darin Spuren vom Tatort gefunden worden und Kleidung, die durch Fotos dem Tatverdächtigen zugeordnet werden kann. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Beschuldigte die Tasche in die Mosel geworfen hat, um die Beweise zu vernichten.

Die entscheidende Spur war laut Hromada eine verwaschene DNS-Probe aus dem Rucksack. So kam die Soko auf den 40-Jährigen. Wegen seiner Vorstrafen war er in der DNS-Datenbank des Bundeskriminalamts registriert. Zurzeit ist er in Untersuchungshaft und wartet seinen Prozess.