Wetter Nach dem Wind kommt das Wasser
Trier · Überall in der Region hinterlässt Tief Burglind Spuren. Die Schäden halten sich zum Glück in Grenzen. Experten warnen jetzt vor steigenden Flusspegeln an Mosel, Saar, Sauer und Ruwer.
Umgestürzte Bäume, unterbrochene Stromleitungen, blockierte Straßen: Das Sturmtief Burglind hat am Mittwoch mit Orkanböen von bis zu 120 Stundenkilometern auch in der Region Trier seine Spuren hinterlassen. Die waren zwar sichtbar und führten mancherorts zu Beeinträchtigungen, waren aber unter dem Strich nicht so schlimm, wie nach den Prognosen der Wetterdienste befürchtet worden war. Die gute Nachricht: Neue Stürme sind nach Angaben von Volksfreund-Wetterexperte Dominik Jung vorerst nicht in Sicht. Probleme könnte laut Jung in den nächsten Tagen aber noch das Hochwasser bereiten.
Für die Nacht zum Donnerstag rechneten die Experten des Hochwassermeldezentrums am Moselpegel Trier mit einem Höchststand von um die 7,55 Meter. Am Donnerstag soll die Mosel dann wieder etwas fallen, bevor ab Freitag ein neuer Anstieg vorausgesagt ist – auf womöglich sogar 8,50 Meter am Wochenende. TV-Wetterexperte Dominik Jung hält sogar die Neun-Meter-Marke für möglich, wenn es in den Vogesen mit bis zu 150 Litern pro Quadratmeter tatsächlich so heftig regnen sollte wie vorausgesagt. Dann stünden entlang der Mosel nicht nur Straßen unter Wasser, sondern auch erste Keller.
Doch zurück zum Sturmtief Burglind: Mehrere Stunden lang waren am Mittwochmorgen Monteure im Einsatz, um Störungen der Elektrizitätsversorgung zu beheben. Nach Auskunft von David Kryszons, Sprecher des Netzbetreibers Westnetz, waren in der Region Trier insgesamt bis zu 10 000 Menschen von den Ausfällen betroffen. Größere Probleme gab es demnach in den Bereichen Winterspelt, Welschbillig/Aach und Saarburg/Trassem. Probleme durch beschädigte Oberleitungen gab es auch im Zugverkehr, darunter auf der Verbindung zwischen Luxemburg und Koblenz. Am Nachmittag gab es für die meisten Strecken allerdings wieder Entwarnung, der Bahnverkehr normalisierte sich.
Alle Hände voll zu tun hatten Straßenmeistereien und Feuerwehren, um die Straßen der Region von umgestürzten Bäume freizuräumen oder Gefahrenstellen abzusichern. Es blieb bei Sachschäden, verletzt wurde niemand. In Salmtal (Kreis Bernkastel-Wittlich) deckte der Sturm das Dach einer Scheune ab, das Technische Hilfswerk musste ausrücken.
Auch im restlichen Rheinland-Pfalz sowie den angrenzenden Bundesländern und Ländern sorgte das Sturmtief für Behinderungen und Sachschäden. Von Verletzten oder gar Toten wurde zunächst nichts bekannt