Nach Frostnacht: Winterspaß und erhöhte Glättegefahr in der Region

Offenbach (dpa) · Tief „Alex“ hat Rheinland-Pfalz und dem Saarland eine der bislang kältesten Nächte des Winters beschert. Vor allem im Hunsrück herrschte in der Nacht zum Samstag strenger Frost. Wintersportler frohlocken, Pendler fluchen: Am Wochenende soll es dank Hoch „Angelika“ viel Sonne, aber auch Schnee und örtlich Glatteis wegen überfrierender Nässe geben. In der Nacht fällt in der Region noch etwas Schnee oder Regen, weiterhin mit erhöhter Glättegefahr. Die Temperaturen bleiben etwa zwischen minus vier und minus zwei Grad, am Morgen wird es etwas milder.

Nach der Frostnacht steigen die Temperaturen wieder
So kalt war es in diesem Winter selten in Rheinland-Pfalz: Minus 14 Grad wurde in Idar-Oberstein gemessen. Wie geht es an diesem Montag weiter? Rheinland-Pfalz und das Saarland haben eine der bislang kältesten Nächte des Winters erlebt. Vor allem im Hunsrück herrschte in der Nacht zum Samstag klirrende Kälte: In Idar-Oberstein (Kreis Birkenfeld) sank die Temperatur auf minus 14 Grad, in Simmern (Rhein-Hunsrück-Kreis) gingen die Werte auf minus 13,6 Grad zurück. In Neunkirchen im Saarland wurden minus 12,6 Grad gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Samstag in Offenbach mitteilte.

In den Höhenlagen trieb es die Wintersportler nach draußen. Auf dem mit 816 Metern höchsten Berg in Rheinland-Pfalz, dem Erbeskopf, nahm das Wintersportzentrum nach eigener Darstellung bei einer Schneehöhe von zehn Zentimetern einen Lift in Betrieb. Auch die Rodelbedingungen waren den Angaben zufolge dort gut.

Für die nächsten Tage sagen die Wetterexperten zwar weiter Frost voraus - allerdings nicht mehr ganz so strengen. „Bis auf den Mittwoch und die Nacht zum Donnerstag, an dem unsere Vorhersagen noch recht unsicher sind, erwarten wir einen typisch mitteleuropäischen Winter mit Schnee auf den Mittelgebirgen und Schmuddelwetter in den Niederungen“, sagte ein DWD-Meteorologe.

Die Temperaturen liegen dabei meist zwischen einem und drei Grad. In den tieferen Lagen fällt Regen, in den höheren Schnee. Dabei kann es zu glatten Straßen kommen. Denn dort, wo der Regen auf den noch frostigen Boden fällt, bildet sich laut DWD schnell Glatteis. Am Montag bleibt es bei starker Bewölkung in Rheinland-Pfalz und dem Saarland überwiegend niederschlagsfrei.

Erster Samstag 2017 bringt Winterspaß und Glättegefahr

Der erste Samstag des neuen Jahres bringt Deutschland eisige Temperaturen, vielerorts schönes Winterwetter, aber auch Glättegefahr. Die Skigebiete der Alpen und Mittelgebirge erwarten einen großen Ansturm. Viele Lifte laufen, und auch die Loipen sind gespurt - etwa im Sauerland, Schwarzwald, Odenwald, Harz und in der Rhön. Nach einer weiteren Frostnacht soll es laut Vorhersagen an diesem Samstag dank Hoch „Angelika“ viel Sonne, aber auch Schnee und örtlich Glatteis wegen überfrierender Nässe geben.

In der Region breiten sich am Samstag dichte Wolken aus, die Sonne hat kaum noch eine Chance. Im Laufe des Nachmittags und am Abend fällt wieder Schnee. Die Temperaturen verharren im Dauerfrost zwischen minus vier Grad im Hunsrück und ein Grad im Moseltal. Auf den gefrorenen Böden kann sich dort Glatteis bilden. Der Wind weht schwach aus Südwest. In der Nacht zum Sonntag kommt es zeitweise zu Schneefall, teils auch zu Glatteisregen. Am Sonntag wird das Wetter meist trüb, noch etwas Schnee oder Regen. Trübe sind die Aussichten zum Wochenstart. Dann beginne ein eher nass-kalter Witterungsabschnitt, hieß es vom Deutschen Wetterdienst.

Auf der Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg, wurde trotz guter Schneeverhältnisse am Samstag mit weniger Wintersportlern gerechnet. Temperaturen um minus 20 Grad sind vielen wohl doch zu kalt. In den Hochlagen der Alpen herrscht weiter Lawinengefahr. Bereits bei geringer Zusatzbelastung könnten sich Schneebrettlawinen lösen, warnte der Lawinenwarndienst Bayern.

Nach der schwersten Ostsee-Sturmflut seit zehn Jahren in der Nacht zum Donnerstag hatte am Freitag an den Küsten die Schadensaufnahme begonnen. Zwei mit spezieller Lasertechnik bestückte Flugzeuge flogen über die Insel Usedom sowie von Warnemünde über Fischland-Darß-Zingst und Teile von Rügen, um Schäden zu dokumentieren.
Parallel dazu waren Mitarbeiter der Umweltämter an den Küsten unterwegs, um die Folgen der Sturmflut zu begutachten. In Zempin auf Usedom waren in der Sturmnacht Dünen in einer Tiefe von 10 bis 15 Metern weggebrochen und hatten einen Imbiss teilweise mitgerissen.

Die Gesamthöhe der Schäden blieb auch in Schleswig-Holstein noch ungewiss. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus warnte Schaulustige, dass es in den nächsten Tagen zu weiteren Abbrüchen und Rutschungen an den Hängen kommen könne.

Das Sturmtief „Axel“, das seit Wochenbeginn Sturmfluten, orkanartige Böen und Schneeverwehungen gebracht hatte, hat inzwischen in Südosteuropa große Probleme und vielerorts ein Winterchaos ausgelöst. In Bulgarien waren Straßen unpassierbar, in Teilen Italiens kam der Verkehr zum Erliegen, betroffen waren selbst südliche Regionen wie Apulien, Kampanien, Basilikata und Sizilien. In Griechenland wurde für Samstag sogar in den Niederungen der Insel Kreta mit Schneefall gerechnet.

Deutscher Wetterdienst

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